| Pressemeldung

"Lassen Sie uns weiter den Weg gegenseitiger Verständigung gehen"

Grußbotschaft des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz,
Karl Kardinal Lehmann, zum Fest des Fastenbrechens 2004

Zum gemeinsamen Engagement gegen Gewalt, Terror und Intoleranz rief der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, in seiner diesjährigen Grußbotschaft an die muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürger zum Fest des Fastenbrechens auf. Zugleich drückte er seine große Sorge um die Menschen im Irak aus, die immer häufiger Opfer von Bomben, Terroranschlägen und anderen Gewalttaten werden.
Im Folgenden die Grußbotschaft von Kardinal Karl Lehmann im Wortlaut:
»Ramadan Kerim!
Sehr geehrte Schwestern und Brüder,
aus Anlass des Fastenmonats Ramadan im islamischen Jahr 1425 und zum nahe bevorstehenden Fest des Fastenbrechens wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen alles Gute. Im Namen der Deutschen Bischofskonferenz und besonders auch persönlich sende ich Ihnen herzliche Segenswünsche.
Sie haben sich in der bald zu Ende gehenden Fastenzeit ganz besonders dem Gebot des Fastens, des Gebetes und der göttlichen Botschaft gewidmet. Die Katholische Kirche stimmt mit Ihnen darin überein, dass die gläubige Besinnung auf Gott für alle Menschen notwendig ist. Wir näher uns im christlichen Kirchenjahr der Adventszeit, in der wir Christen uns in besonderer Weise dem Gebet widmen und uns auf das Fest der Geburt unseres Herrn vorbereiten. Wünschen wir uns, dass es Muslimen und Christen gelingen möge, die Liebe Gottes zu den Menschen zu erkennen und daraus die Hoffnung und Kraft für ein friedliches Zusammenleben zu ziehen.
Unsere große Sorge gilt zurzeit den Menschen im Irak. Immer häufiger werden sie Opfer von Bomben, Terroranschlägen und anderen Gewalttaten. Muslime wie Christen sind wachsenden Gefahren ausgesetzt und leiden unter Einschüchterungen und Drohungen. Viele Menschen, darunter jüngst vor allem Christen, sehen keine andere Möglichkeit mehr, als ihr Land zu verlassen. Sie werden heimatlos und entwurzelt. Familien werden zerrissen.
Oftmals werden Gewalttaten im Namen Gottes ausgeführt. Wir können nicht deutlich genug betonen, dass kein Mensch das Recht hat, im Namen Gottes oder einer Religion zu töten. Gott hat diese Welt für alle Menschen geschaffen. Vor ihm sind alle Menschen gleich.
Ich bin außerordentlich froh, dass sich das Zusammenleben von Christen und Muslimen in unserem Lande friedlich gestaltet und zu gegenseitiger Bereicherung führt. Die Deutsche Bischofskonferenz ist fest entschlossen, den Dialog mit Muslimen und mit dem Islam zu vertiefen und auszubauen. Lassen Sie uns weiter den Weg gegenseitiger Verständigung gehen und gemeinsam gegen Gewalt, Terror und Intoleranz das Wort ergreifen.
In diesem Sinne übermittele ich Ihnen zum Fest des Fastenbrechens meine besten Segenswünsche und erbitte für uns alle den Frieden Gottes in unserer Welt.
Ihr
Karl Kardinal Lehmann
Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz«

( doc-Datei,

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