| Pressemeldung

Zwischen Krieg und Frieden - Religionen und Kulturen begegnen sich

Grußwort von Kardinal Karl Lehmann, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, zum Weltfriedensgebet, veranstaltet von der Gemeinschaft Sant'Egidio und der Diözese Aachen, vom 7. - 9.9.2003 in Aachen

Es gilt das gesprochene Wort


Mit großer Freude darf ich im Namen der katholischen Kirche in unserem Land und ihrer Bischöfe die Veranstalter und Teilnehmer an diesem Weltfriedensgebet begrüßen und willkommen heißen. Es ist auch schon deshalb ein Ereignis, weil dieses 17. Weltfriedensgebet zum erstenmal in der Bundesrepublik Deutschland stattfindet. Darum möchte ich der Gemeinschaft Sant'Egidio, die besonders auch hier in Deutschland im Aachener Raum Fuß gefasst hat, ihrem Präsidenten, Herrn Professor Dr. Andrea Riccardi, seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und schließlich dem Bischof von Aachen und Stellvertretenden Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Dr. Heinrich Mussinghoff, sowie allen, die für die Vorbereitung und Durchführung Verantwortung tragen, von ganzem Herzen danken. Besonders willkommen heiße ich außerdem alle Vertreter, Damen und Herren, vieler Religionen aus nah und fern, ja aus sehr vielen Ländern der ganzen Erde.

Man darf die Anfänge der Communità Sant'Egidio nicht vergessen. Die Gemeinschaft hat in der Studentenrevolte des Jahres 1968 und mit dem Schwung des kurz vorher beendeten Zweiten Vatikanischen Konzils begonnen, und zwar als eine Gruppe von Schülern und Studenten, die das tägliche Gebet und den Einatz für die Armen miteinander verbinden wollten. Sie nahmen dabei Maß am urchristlichen Modell. In der kleinen Kirche Sant'Egidio im römischen Stadtteil Trastevere fand sie ihr religiöses Zentrum.

Diese katholische Laienorganisation, die der heutige Papst wie andere hochrangige Kirchenvertreter schon bald nach seinem Amtsantritt (1979) förderte, hat ihre Aktivitäten außerordentlich über den sozial-caritativen Bereich und die Liturgie hinaus ausgedehnt. Sie engagierte sich für den Frieden, indem sie zwischen scheinbar unversöhnlichen Gegnern vermittelte. Der Friedensschluss in Mosambik aus den 80iger Jahren ist das eindrücklichste, bis heute erfolgreiche Beispiel dafür. Vierzigtausend Mitglieder zählt die Gruppe weltweit. Die Gemeinschaft Sant'Egidio unter Ihrem Präsidenten Andrea Riccardi und dem heutigen Bischof Vincenzo Paglia (Terni - Narni - Amelia) als geistlichem Berater hat auch die Anregung des Heiligen Vaters aufgegriffen und fortgeführt, die er 1986 in Assisi selbst verwirklicht hatte, nämlich die Einladung der Vertreter der großen Weltreligionen zum Gebet für den Frieden. Nun soll auch das Signal für eine weltweite Botschaft der Verständigung unter den Völkern bei uns noch stärker zu Gehör kommen. Darum haben wir allen Grund zur Freude.

Wie das Programm zeigt, werden in den nächsten Tagen unzählige Vertreter der Weltreligionen, aber auch großer politischer und gesellschaftlicher Institutionen, unseren Blick auf alle großen Aufgaben lenken, denen die Religion Mut und Ansporn schenken kann. Ich wünsche uns allen, dass aus dieser Begegnung, ganz besonders vom Gebet her, ein Friedens-Netzwerk entsteht, das auch in unserem Land noch mehr Freunde gewinnt. Gottes Segen dafür!

Mainz, 7.9.2003

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