| Pressemeldung | Nr. 052

Zentralafrikanische Religionsführer auf Friedensmission in Deutschland

Die Zeit zum Handeln ist gekommen

Die drei höchsten Vertreter der Religionsgemeinschaften in der Zentralafrikanischen Republik sind derzeit auf Einladung der Deutschen Bischofskonferenz auf einer Friedensmission in Deutschland. Erzbischof Dieudonné Nzapalainga, katholischer Erzbischof von Bangui und Vorsitzender der Zentralafrikanischen Bischofskonferenz, Imam Omar Kobine Layama, Präsident des Islamischen Rates in der Zentralafrikanischen Republik, und Pastor Nicolas Guérékoyame-Gbangou, Präsident der Evangelischen Allianz in der Zentralafrikanischen Republik, werben in Gesprächen mit politischen und kirchlichen Vertretern für ein stärkeres Engagement Deutschlands in ihrem Heimatland. Nach ersten politischen Gesprächen in Berlin schilderten die drei Religionsvertreter heute ihre Erfahrungen vor der Bundespressekonferenz.

„Die Lage in der Zentralafrikanischen Republik“, so Erzbischof Nzapalainga, „ist besorgniserregend. Auch ein Jahr nach dem Sturz der alten Regierung durch die Séléka-Rebellen hat sich die Situation noch keineswegs beruhigt – im Gegenteil. Selbst die Entsendung internationaler Friedenstruppen und die Einrichtung einer Übergangsregierung konnte das Blutvergießen in der Bevölkerung bislang nicht stoppen.“

Die seit mehr als einem Jahr währenden Unruhen in der Zentralafrikanischen Republik haben zu einer humanitären Katastrophe geführt. Hunderttausende Menschen wurden zur Flucht gezwungen, etwa die Hälfte der Bevölkerung in der Zentralafrikanischen Republik ist auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die staatlichen Strukturen sind zusammengebrochen, es gibt weder eine handlungsfähige Armee und Polizei noch ein funktionierendes Justizsystem. Immer wieder kommt es zu Gewaltausbrüchen, die bereits tausende Menschenleben gefordert haben.

„Besonders beunruhigt sind wir“, so Imam Omar Kobine Layama, „dass die Auseinandersetzungen das friedliche Miteinander der Religionen in unserer Heimat gefährden. Viele Menschen haben Angst. Dadurch, dass wir drei Religionsführer mit einer Stimme sprechen, wollen wir zeigen, dass sich die Religionen nicht auseinanderdividieren und für machtpolitische Zwecke vereinnahmen lassen.“

Von der internationalen Gemeinschaft erwarten die drei Religionsführer ein entschlosseneres Handeln. „Je eher eine starke internationale Friedensmission in der Zentralafrikanischen Republik zum Einsatz kommt, desto schneller kann dem sinnlosen Sterben ein Ende gesetzt werden“, so Pastor Guérékoyame-Gbangou.

In Berlin kommen die drei Religionsführer unter anderem mit dem Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dr. Gerd Müller, und der Bundesministerin der Verteidigung, Dr. Ursula von der Leyen, zu Gesprächen zusammen. In der vergangenen Woche wurde die Delegation in Rom von Papst Franziskus empfangen. Der französische Staatspräsident, François Hollande, hat angekündigt, dass am kommenden Mittwoch am Rande des EU-Afrika-Gipfels in Brüssel darüber beraten werden solle, wie die Sicherheit in der Zentralafrikanischen Republik wiederhergestellt und das Töten gestoppt werden könne.

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