| Pressemeldung | Nr. PRD 033

YAD VASHEM-Feierstunde für Kardinal Joseph Höffner und seine Schwester Helene Hesseler-Höffner in der Botschaft des Staates Israel

Im Rahmen einer Feierstunde der Botschaft des Staates Israel in Berlin hat der israelische Botschafter in Deutschland Shimon Stein heute Nachmittag offiziell die Yad Vashem-Medaille und -Urkunde an Frau Helene Hesseler-Höffner überreicht, die diese auch für ihren 1987 verstorbenen Bruder Joseph Kardinal Höffner entgegengenommen hat.
Ende Oktober 2003 waren Kardinal Höffner und seine Schwester von der Israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem mit dem Ehrentitel "Gerechte/r unter den Völkern" ausgezeichnet worden. Sie erhielten diese Auszeichnung für die lebensrettende Hilfe, die die Geschwister während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgten jüdischen Menschen zukommen lassen haben. Neben Ehrentitel, Medaille und Urkunde umfasst die Ehrung auch die Verewigung des Namens auf der Memorial-Wall im "Garten der Gerechten" in Yad Vashem. Es ist die höchste Auszeichnung, die Israel an Nicht-Juden vergibt.
Kardinal Höffner hatte ab März 1943 das damals siebenjährige Mädchen Esther Sara Meyerowitz unter dem Namen "Christa Koch" in seinem Pfarrhaus in Kail, heute Landkreis Cochem-Zell in Rheinland-Pfalz, aufgenommen. Sie war mit der Kinderlandverschickung von Berlin nach Kail gekommen, wo der spätere Kardinal damals als Priester tätig war. Nachdem Höffner im April 1943 zum Pfarrer in Trier ernannt worden war, vertraute er das Kind der Familie des Landwirts Wilhelm Hechler an. Er sorgte aber dafür, dass niemand außer ihm die wahre Identität des Kindes kannte, damit die Verantwortung nur auf ihn zurückfallen konnte. Helene Höffner nahm 1943 auf Bitten ihres Bruders die Jüdin Dr. Edith Nowak und ihren Mann für sechs Monate in ihrem gemeinsamen Elternhaus in Horhausen, Westerwald, auf.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, dankte in seinem Grußwort dem Staat Israel und Yad Vashem, dass mit der Verleihung des Ehrentitels "Gerechter unter den Völkern" an "die Menschlichkeit in unmenschlicher Zeit" erinnert werde: "Auch wenn sie uns nicht rein wäscht und schon gar nicht den Holocaust aufwiegt, so gab es immerhin diese Lichtblicke". Er würdigte die Geschwister Höffner als "stille Helden", die nie viel Aufhebens von ihrem Tun gemacht hätten. Kardinal Höffner habe "als einer der Großen in der Entfaltung der Katholischen Soziallehre nicht nur die Menschenrechte in seinen Büchern begründet und verteidigt, er hat sie auch in seinem Leben und um den Preis seines Lebens aufrechterhalten."

An der Feierstunde nahmen unter anderem der Apostolische Nuntius, Erzbischof Dr. Erwin Josef Ender, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Aachener Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff, der Kölner Weihbischof Manfred Melzer sowie der Generalvikar des Erzbistums Köln Dr. h.c. Norbert Feldhoff teil.

Kardinal Joseph Höffner war von 1962 bis 1969 Bischof von Münster, von 1969 bis 1987 Erzbischof von Köln und von 1976 bis 1987 Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz.



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