| Pressemeldung | Nr. 170

Weihbischof Vorrath zur Einweihung des Denkmals für Sinti und Roma

Mahnende Erinnerung als öffentlicher Ausdruck

Am heutigen Tag wird in Berlin das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas der Öffentlichkeit übergeben. Für die Deutsche Bischofskonferenz nimmt deren Beauftragter für die Seelsorge an Roma, Sinti und verwandten Gruppen, Weihbischof Franz Vorrath (Essen), an den Feierlichkeiten teil. Zur Einweihung des Denkmals erklärt Weihbischof Vorrath:

„Nach langen Jahren schwieriger Planung kann heute endlich das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma eingeweiht werden. Die mahnende Erinnerung an diesen Völkermord findet damit ihren bleibenden öffentlichen Ausdruck.

Das Verbrechen an den Sinti und Roma hat in der deutschen Gesellschaft – und leider auch in der Kirche – lange Zeit nicht die erforderliche Aufmerksamkeit gefunden. Das neue Denkmal, in unmittelbarer Nähe zum Deutschen Bundestag und zum Denkmal für die ermordeten Juden, bringt nun endlich die Anerkennung unseres Landes für eine Opfergruppe zum Ausdruck, die lange für ein würdiges öffentliches Gedenken und auch nach dem Zweiten Weltkrieg gegen fortdauerndes Misstrauen und offene oder latente Diskriminierung kämpfen musste.

Zweifellos ist die Geschichte der Vorurteile gegenüber Sinti und Roma auch mit dem heutigen Tag nicht an ihr Ende gelangt. Aber unsere Gesellschaft hat doch einmal mehr gezeigt, dass sie in ihrem Umgang mit der Geschichte zu lebendigem Lernen und zur Korrektur von Fehlern und Versäumnissen in der Lage ist. Deshalb ist heute ein guter Tag für unser Land.

Ich möchte allen danken, die sich in den vergangenen Jahrzehnten für ein sichtbares Zeichen der Anerkennung des Völkermordes an den Sinti und Roma und für die Überwindung der kulturell tief verwurzelten Vorbehalte gegenüber diesen Menschen eingesetzt haben. Es wird an uns allen liegen, die Erinnerung an die dunkelsten Stunden der deutschen Geschichte wach zu halten und auch daraus die Kraft zu schöpfen, mit größtmöglicher Entschiedenheit für die Menschenrechte in unserer Zeit einzustehen.“  

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