| Pressemeldung | Nr. 210

Weihbischof Ulrich Boom zieht positive Bilanz des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit

Abschluss in den (Erz-)Bistümern

Der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für das Heilige Jahr, Weihbischof Ulrich Boom (Würzburg), sieht eine weitreichende Wirkung des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit. Das von Papst Franziskus ausgerufene Heilige Jahr endet in Rom am Christkönigssonntag (20. November 2016), in den (Erz-)Bistümern auf der ganzen Welt wird das Heilige Jahr nach Willen des Papstes bereits am kommenden Wochenende (13. November 2016) beendet. Zum Abschluss des Heiligen Jahres zieht Weihbischof Boom eine Bilanz und erklärt:

„Das Außerordentliche Heilige Jahr der Barmherzigkeit hat das Interesse der Menschen geweckt. Der Wunsch nach Informationen über Publikationen, Veranstaltungen und Aktivitäten rund um das Heilige Jahr der Barmherzigkeit war über alle Erwartungen hinaus groß. Die Thematik der Barmherzigkeit hat die Menschen gepackt, weil deutlich ist: Es geht um die lebendige Entfaltung unseres christlichen Glaubens und um ein Leben aus dem Glauben, das jeden Menschen ernst nimmt.

Aus meiner Sicht ist es in diesem Jahr gut gelungen, zahlreiche Veranstaltungen und Verlautbarungen unter dem Gedanken der Barmherzigkeit auszurichten. Papst Franziskus war und ist es ein Anliegen, die Menschen mit der barmherzigen Liebe des Vaters in Berührung zu bringen und mit Christus als dem Antlitz der Barmherzigkeit des Vaters. Es ist ihm wichtig, Zeichen der Barmherzigkeit zu setzen, durch liebende Zuwendung, durch Vergebung, durch Nähe. Es bewegt die Menschen und vertieft ihren Glauben. Ich erinnere an den diesjährigen 100. Katholikentag in Leipzig zum Thema ,Seht, da ist der Mensch‘. Ich nenne den Weltjugendtag vor wenigen Monaten in Krakau unter dem Leitthema ,Selig die Barmherzigen, denn sie werden Erbarmen finden‘. Nicht zuletzt gehört auch die Heiligsprechung von Mutter Teresa in diesen Kontext.

Auch wir Bischöfe verdanken uns der Barmherzigkeit des Vaters. Wir haben unsere Bischofsexerzitien in diesem Jahr zum Thema Barmherzigkeit abgehalten. Wir haben unseren Studientag im Herbst dem Thema ,Armut und Ausgrenzung als Herausforderung für die Kirche und ihre Caritas‘ gewidmet und machen so deutlich, dass Glauben und Leben zusammengehören.

In den (Erz-)Bistümern ist viel geschehen. Es hat sich beispielsweise gezeigt, dass das Symbol der Heiligen Pforte von den Menschen verstanden und angenommen wird. Deshalb eignen sich die Heiligen Pforten besonders gut, die verschiedenen Wirklichkeiten – den Eintritt in den Raum des Heiligen/des Heils einerseits und das Hinausgehen zu den Menschen/in die Welt andererseits – darzustellen. Vor Ort konnten und können wir verwirklichen, was Papst Franziskus über die Kirche sagt: ,Die erste Wahrheit der Kirche ist die Liebe Christi. Die Kirche macht sich zur Dienerin und Mittlerin dieser Liebe, die bis zur Vergebung und zur Selbsthingabe führt. Wo also die Kirche gegenwärtig ist, dort muss auch die Barmherzigkeit des Vaters sichtbar werden. In unseren Pfarreien, Gemeinschaften, Vereinigungen und Bewegungen, das heißt überall wo Christen sind, muss ein jeder Oasen der Barmherzigkeit vorfinden können.‘ (Misericordiae vultus Nr. 12)

Ein Heiliges Jahr endet zwar offiziell mit der Schließung der Heiligen Pforten. Die Erfahrungen, die durch die Fokussierung auf die Barmherzigkeit gemacht wurden und die Bereicherungen, die sich ergeben haben, halten aber an. Mögen sie nachhaltig sein. In der Offenbarung des Johannes sagt der Herr ,ich habe vor dir eine Tür geöffnet, die niemand mehr schließen kann‘ (vgl. Offb 3,8). In Glaube und Liebe zu wachsen, bleibt eine Aufgabe. Ebenso bleibt unsere Suche nach dem gnädigen und barmherzigen Gott. Sich von Gott in seiner Barmherzigkeit angenommen zu wissen, macht uns frei, frei auch für die Weitergabe der erfahrenen Barmherzigkeit an andere in unserem Lebensumfeld.

Ich bin dankbar für die vielfältigen und kreativen Umsetzungen der Anliegen des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit. Ich wünsche uns, dass wir das, was wir in diesem Jahr begonnen haben, weiterführen über das Heilige Jahr hinaus. Dann kann sich verwirklichen, was wir in unserer bischöflichen Botschaft geschrieben haben: ,Bitten wir Gott, dass das Heilige Jahr der Barmherzigkeit wirklich eine Zeit der Gnade für jeden Einzelnen und jede Einzelne von uns, für die gesamte Kirche und für ihr Zeugnis vom Evangelium in der Welt wird und so wir selbst zu einer Tür der Barmherzigkeit werden, wie sie Jesus Christus für uns alle ist.‘“


Hinweise:

  • Die Liturgie zum Abschluss des Heiligen Jahres in den (Erz-)Bistümern steht als pdf-Datei zum Herunterladen auf der Internetseite zum Heiligen Jahr www.heiligesjahrbarmherzigkeit.de unter „Das Heilige Jahr in den Bistümern“ bereit. Sie ist der achtbändigen Reihe des Päpstlichen Rates für die Neuevangelisierung zum Heiligen Jahr entnommen: Barmherzigkeit feiern, Liturgische Anregungen. Schwabenverlag (Ostfildern), 2015.
  • Die Botschaft der deutschen Bischöfe zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit finden Sie als pdf-Datei zum Herunterladen auf der Internetseite zum Heiligen Jahr unter „Dokumente, Literatur und Links“.
  • Informationen zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit sind verfügbar unter www.heiligesjahrbarmherzigkeit.de.

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