| Pressemeldung | Nr. 66

Weg von Absichtserklärungen hin zu Konkretem

Fachkolloquium "Frauen in verantwortlicher Stellung in der Kirche" in Aschaffenburg fand gute Resonanz

Aschaffenburg. Können Frauen in kirchlichen Einrichtungen und Institutionen Karriere machen? - Mit dieser Frage beschäftigten sich Anfang Oktober die TeilnehmerInnen des Fachkolloquiums "Frauen in verantwortlicher Stellung in der Kirche - Möglichkeiten und Probleme" im Bildungshaus Schmerlenbach bei Aschaffenburg. Etwa 40 Frauen, angefangen von Theologieprofessorinnen über Seelsorgeamtsleiterinnen und Verbandsvorsitzende bis hin zu Mitarbeiterinnen in katholischen Akademien und im pastoralen Dienst, waren der Einladung der Unterkommission Frauen in Kirche und Gesellschaft der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz und dessen Vorsitzendem Kardinal Georg Sterzinsky gefolgt. Auch Bischof Joachim Wanke (Erfurt) als Vorsitzender der Pastoralkommission, Erzbischof Ludwig Schick (Bamberg), Bischof Franz-Josef Bode (Osnabrück) sowie die Weihbischöfe Hans-Jochen Jaschke (Hamburg) und Heinrich Janssen (Münster) beteiligten sich am Fachkolloquium. Ziel der zweitägigen Tagung war es, langfristig die Beteiligung von Frauen an verantwortlichen Positionen in der katholischen Kirche zu stärken und bisherige Defizite offen zu legen. "Wir müssen weg von Absichtserklärungen und hin zu Konkretem", fasste der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, am Ende des Fachkolloquiums zusammen.
Drei Referate bildeten den Rahmen des Fachkolloquiums. Den Anfang machte Dr. Judith Wolf von der Katholischen Akademie Die Wolfburg in Mülheim. Sie erinnerte an das Wort der Deutschen Bischöfe "Zu Fragen der Frau in Kirche und Gesellschaft" von 1981, in dem "Kirche sich als Modell des partnerschaftlichen Zusammenwirkens von Männern und Frauen verstehe", so die Referentin. Diese Partnerschaftlichkeit müsse nun innerhalb der verschiedenen Berufsgruppen und zwischen den Diensten verwirklicht werden.
Um Frauen zu stärken und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit tatsächlich zu ermöglichen, sei es notwendig, die tradierten Rollenklischees zu überwinden. Dies stellte Dr. Doris Janshen, Professorin der Soziologie an der Universität Gesamthochschule Essen, in ihrem Referat heraus, in dem sie über die Veränderung des Frauenbildes innerhalb der Gesellschaft sprach.
Das Thema Frauenförderung stand schließlich im Referat von Professorin Dr. Maria Böhmer, der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der CDU/CSU- Fraktion im Deutschen Bundestag und Vorsitzende der Frauen-Union, im Mittelpunkt. Sie traut der Kirche eine gesellschaftliche Vorbildfunktion bei der Durchsetzung von Chancengleichheit im Beruf zu. Schließlich seien gerade in vielen kirchlichen Einrichtungen und Institutionen Frauen als Mitarbeiterinnen - auch in Leitungspositionen - unverzichtbar.
Im Laufe der Diskussionen wurde deutlich, dass in den vergangenen Jahren immer mehr Frauen in Spitzenpositionen innerhalb der katholischen Kirche arbeiten. Trotzdem bleiben Frauenförderung und das Engagement für mehr Partnerschaftlichkeit eine wichtige Aufgabe, der sich Kirche stellen muss. "Jede Frau, die in einer Gemeinde ehrenamtlich oder hauptberuflich arbeitet, ist ein Gewinn für unsere Kirche", betonte Kardinal Karl Lehmann. Kardinal Georg Sterzinsky bewertete das Frauenkolloquium in seinem Schlusswort als Auftrag an alle Gremien der Deutschen Bischofskonferenz, die Beteiligung von Frauen an verantwortliche Positionen zu forcieren.

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