| Pressemeldung

Vorbereitung auf religiöse Feste zum Gebet für den Frieden und die Begegnung nutzen

Grußbotschaft des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, zum Fest des Fastenbrechens 2003

In seiner diesjährigen Grußbotschaft an die muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürger zum Fest des Fastenbrechens hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, alle Christen und Muslime aufgefordert, die "Vorbereitungen auf die religiösen Feste zum Gebet für den Frieden und die Begegnung" zu nutzen. Christen, Muslime und Juden komme aus dem gemeinsamen Glauben an den einen barmherzigen Schöpfergott eine gemeinsame Verpflichtung zum Frieden zu. "Indem wir ein Beispiel für ein gelingendes Miteinander geben, leisten wir gemeinsam einen wichtigen Beitrag zum Frieden", so der Vorsitzende.

Im folgenden die Grußbotschaft von Kardinal Karl Lehmann im Wortlaut:

"Sehr geehrte muslimische Schwestern und Brüder!

In diesen letzten Novembertagen begehen Sie zum Abschluss des Ramadan in Ihren Familien, mit Freunden und Verwandten das Fest des Fastenbrechens mit gemeinsamem Gebet, Spenden für die Armen und Geschenken für die Kinder.

Gegen Ende des Jahres 2003 blicken wir mit großer Sorge besonders in die Region des Nahen Ostens, wo Hass, Zerstörungswut und Gewalt - oft im Namen Gottes - immer wieder die Hoffnungen auf ein friedliches Zusammenleben der Menschen zunichte machen.

Unter dem Leitwort ,Zwischen Krieg und Frieden - Religion und Kulturen begegnen sich' hat Anfang September das 17. Weltfriedensgebet in Aachen stattgefunden. Über 500 Führer der großen Weltreligionen sowie Vertreter aus Gesellschaft und Politik aus rund 50 Ländern haben ein Signal für eine weltweite Botschaft der Verständigung unter den Völkern gesetzt. Sie haben einträchtig zu Gott für den Frieden gebetet. Im gemeinsam verabschiedeten ,Friedensappell von Aachen' heißt es: ,Der Dialog führt zum Frieden. Er ist eine Kunst, die uns herausreißt aus einem kurzsichtigen Pessimismus, demzufolge man angeblich nicht miteinander leben kann und erlittenes Unrecht für immer zum Hass verurteilt. Der Dialog ist der Weg, der die Welt vom Krieg befreien kann.' Und weiter: ,Allen, die den Kampf der Kulturen für unvermeidbar halten, sagen wir: Macht euch frei von dem bedrückenden Pessimismus, der eine Welt voll Mauern und Feindschaft schafft, in der man nicht in Sicherheit und Frieden leben kann! Die Kunst des Dialogs entzieht mit der Zeit der Logik des Terrors jede Grundlage, sie entzieht der Ungerechtigkeit, die Ressentiments und Gewalt verursacht, den Boden.'

Christen, Muslime und auch Juden haben eine gemeinsame Verpflichtung zum Frieden. Sie erwächst aus dem Glauben an den einen, barmherzigen Schöpfergott. Dazu bekennen sich auch alle gläubigen Christen und Muslime in Deutschland. Indem wir ein Beispiel für ein gelingendes Miteinander geben, leisten wir gemeinsam einen wichtigen Beitrag zum Frieden.

In diesem Jahr liegen der Fastenmonat Ramadan und der Advent, in dem wir Christen die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus erwarten, zeitlich wieder sehr nah beieinander. Mehr denn je sollten wir - Christen wie Muslime - die Vorbereitungen auf unsere religiösen Feste zum Gebet für den Frieden und die Begegnung nutzen.

In diesem Geiste übermittle ich Ihnen zum Fest des Fastenbrechens meine besten Segenswünsche und erbitte für uns alle den Frieden Gottes für die Welt.

Ihr
Karl Kardinal Lehmann
Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz"

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