| Pressemeldung

Versöhnungsfonds der katholischen Kirche in Deutschland - erste Projektbewilligungen

Ukraine und Polen: Einsatz von Freiwilligen zur Betreuung ehemaliger KZ-Häftlinge

Die Initiative Christen für Europa e. V. (ICE) (Leiter: P. Theobald Richter SJ, Sitz: Dresden) führt seit 1988 mit dem Projekt "Freiwillige Soziale Dienste Europa (FSDE)" Freiwilligen-Einsätze durch, an denen bislang mehr als 800 junge Frauen und Männer teilgenommen haben. Die jungen Menschen sind für ein Jahr in Sozialprojekten und Jugendeinrichtungen vor Ort tätig.
Mit der Öffnung der Grenzen sind die Jugendlichen auch in Osteuropa und darüber hinaus junge Osteuropäer in westeuropäischen Einrichtungen eingesetzt gewesen. So werden seit 1991 ehemalige KZ-Häftlinge in Polen durch die Freiwilligen des ICE betreut. Zur Zeit arbeiten in der Umgebung von Krakow sechs Freiwillige, die 150 ehemaligen Häftlingen helfen.
Mit Hilfe des Versöhnungsfonds soll die Tätigkeit auf die Ukraine und weitere Teile Polens ausgeweitet werden. Hierzu werden insgesamt zwölf Freiwillige nach Osteuropa gehen (sechs in die Ukraine und sechs nach Polen) und dort betroffene Menschen bei ihrem täglichen Leben unmittelbar unterstützen.
Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren. Dabei werden insgesamt 35 Jugendliche "vermittelt", die mit Betroffenen in einen direkten Erfahrungsaustausch treten und auf diese Weise zu "Multiplikatoren" werden können. Die Jugendlichen werden durch Kurse auf ihre Aufgaben vorbereitet und von einer Vertrauensperson betreut. Die ICE zeigt eine sehr hohe Eigenleistung, was die Priorität des Einsatzes bestärkt.
Mit dem Projekt wird sowohl der Versöhnungsgedanke unter der jungen Generation gefördert als auch unmittelbare Hilfe für den klein gewordenen Kreis der Opfer geleistet. Deshalb wird der Versöhnungsfonds von 2001 bis 2003 für diese Arbeit insgesamt 270.000 Mark bereitstellen
Litauen: Bildungsveranstaltungen zum christlich-jüdischen Verhältnis in Litauen
Das Bildungszentrum Atminties Namai (House of Memory), getragen von einer lit. NGO, plant eine Reihe von zwölf Videofilmvorstellungen (Titel: "Unsere Nachbarn in Glauben und Gesellschaft: die Juden in Litauen") mit Diskussion zum christlich-jüdischen Verhältnis in Litauen.
Der Leiter dieser Veranstaltungsreihe, Jonas Morkus, der selbst mehrere Jahre in Israel gelebt hat, will damit auf die geschichtlichen Beziehungen unter besonderer Berücksichtigung des Holocausts hinweisen. Damit soll nicht nur der christlich-jüdische Dialog gepflegt, sondern auch der Abbau von Vorurteilen gefördert werden.
In Ländern wie Litauen, kommen in der letzten Zeit Bemühungen dieser Art verstärkt in Gang, nicht zuletzt mit dem Wort der litauischen Bischofskonferenz zu Ostern 2000.
Zielgruppe der zwölf Veranstaltungen werden in verschiedenen litauischen Städten in erster Linie (katholische) Jugendliche sein.
Der Versöhnungsfonds unterstützt dieses Projekt mit 6.000 Mark damit Geräte angeschafft sowie Fahrt- und Personalkosten bezahlt werden können.
Dokumentarfilm "Warten auf Miron" - Versöhnungsarbeit im Kosovo
Die estnische Dokumentarfilmerin Kersti Uibo hat sich mit der Versöhnungsarbeit im Kosovo, auseinandergesetzt und plant darüber einen Dokumentarfilm. Im Mittelpunkt steht der orthodoxe Priester Miron, dessen Aktivitäten unter den gegenwärtigen Umständen weder bei der albanisch-kosovarischen noch bei der serbischen Bevölkerung auf ungeteilte Zustimmung trifft. Die Regisseurin hat den Priester bei einem ihrer anderen Filmprojekte kennengelernt.
Die Dreharbeiten werden im März 2001 beginnen. Der Film wird in Kooperation und Koproduktion mit einem katholischen Träger realisiert. Die Verhandlungen sind noch nicht ganz abgeschlossen.
Der Versöhnungsfonds wird sich das Vertriebsrecht für nichtgewerbliche, öffentliche Vorführungen vorbehalten und bezüglich einer Weiternutzung mit dem katholischen Filmwerk Kontakt aufnehmen. Von den drei baltischen Sendeanstalten und von der BBC liegen Absichtserklärungen vor, den Film auszustrahlen. In Deutschland hat der SWR sein Interesse angemeldet.
Mit dem Projekt wird Versöhnungsarbeit vor Ort beschrieben, die von einem Serben initiiert wird, der versucht Unrecht wieder gut zu machen und bemüht ist, das Bewusstsein von Recht und Unrecht zu schärfen. Das Projekt ist ein Beispiel für die Auseinandersetzung mit systematischer Menschenrechtsverletzung und ethnischem Hass.
Der Versöhnungsfonds bearbeitet das Projekt für das 30.000 Mark beantragt worden sind mit positiver Tendenz.

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