Papst Johannes Paul II. hat die Christen aufgerufen, sich auf Gottes liebende Zuwendung zu den Menschen und auf das eigentliche Ziel des menschlichen Lebens zu besinnen. In seiner Botschaft zur diesjährigen Fastenzeit, die am heutigen Aschermittwoch beginnt, erinnert er daran, daß diese Welt nicht endgültig sei und weist Einzelne und Staatsregierungen auf ihre Pflicht zur gerechten Verteilung der irdischen Güter hin. Die Fastenzeit solle erneut bewußt machen, daß "unsere Heimat im Himmel ist".

Im Zentrum der Botschaft des Heiligen Vaters steht das alttestamentliche Bild des himmlischen Festmahls, mit dem der Prophet Jesaja das allen Völkern verheißene Heil ankündigt. Das Mahl als Zeichen für die Fülle des Lebens in Gott bringe Freude und tiefe Verbundenheit zum Ausdruck. Anfanghaft sei dies bereits in der Eucharistie vorweggenommen. Viele Gläubige schöpften auch in Krankheit und Elend Kraft aus der Gewißheit, eines Tages am ewigen himmlischen Mahl teilzunehmen.

Die Erfahrung der Liebe Gottes führe gleichzeitig zu einer Vertiefung der Liebe gegenüber den Mitmenschen und zu einer "Logik des Dienens und Teilens". Sie dränge die Christen, selbst "lebendiges Geschenk" und offen für ihre Mitmenschen zu werden. Gottes Liebe müsse durch das Wirken der Christen in der Welt sichtbar werden. So solle die Fastenzeit Ausdruck in den leiblichen und geistigen Werken der Barmherzigkeit finden. Eindringlich erinnert der Papst an diejenigen, die vom Wohlstand ausgeschlossen sind. Andauernde Elendssituationen müßten das Gewissen der Christen aufrütteln und sie verpflichten, individuell und gemeinsam Abhilfe zu schaffen. In diesem Sinn erinnert der Heilige Vater die Gläubigen und die internationalen Organisationen, Staatsregierungen und Zentren der Weltwirtschaft an ihre Pflicht, mutig Wege zu beschreiten, die Güter der Erde sowohl innerhalb der einzelnen Länder, als auch international gerecht zu verteilen.