| Pressemeldung | Nr. 015

TERMINÄNDERUNG / NEUER TERMIN: „Zwangsarbeit und katholische Kirche 1939-1945“

Präsentation der Gesamtdokumentation über Geschichte und Erinnerung, Entschädigung und Versöhnung mit Karl Kardinal Lehmann am 8. April in Mainz

Am 4. April findet um 11.00 Uhr das Requiem für den verstorbenen Mainzer Weihbischof Wolfgang Rolly statt. Die zu diesem Termin vorgesehene Buchpräsentation wird auf den 8. April, 11.00 Uhr in Mainz verschoben:

„Zwangsarbeit und katholische Kirche 1939-1945“
Präsentation der Gesamtdokumentation
über Geschichte und Erinnerung, Entschädigung und Versöhnung
mit Karl Kardinal Lehmann am 8. April in Mainz

Millionen von Zwangsarbeitern waren im Zweiten Weltkrieg in der deutschen Wirtschaft eingesetzt. Es blieb lange Zeit unbeachtet, dass auch kirchliche Einrichtungen ihre Dienste in Anspruch nahmen. Seit Bekanntwerden der ersten Einzelschicksale im Jahr 2000 hat sich die katholische Kirche ihrer Verantwortung gestellt. Sie hat in Ökonomien, Anstalten, Heimen und Krankenhäusern aller Diözesen nachgeforscht und zu ehemaligen Zwangsarbeitern Kontakt aufgenommen. Das Schicksal von 4.829 Fremdarbeitern und 1.075 Kriegsgefangenen, die während des Zweiten Weltkrieges zum Arbeitseinsatz in katholischen Einrichtungen verpflichtet waren, die Entschädigung und die kirchlichen Versöhnungsinitiativen sind jetzt umfassend dokumentiert und gründlich erforscht.

Nachdem im August 2005 der Entschädigungsfonds und im Oktober 2006 der Versöhnungsfonds die Ergebnisse ihrer mehrjährigen Arbeit der Öffentlichkeit vorgestellt haben, liegt nun die abschließende geschichtswissenschaftliche Gesamtdokumentation vor. Sie bilanziert die aufwändigste Recherche, die während der letzten Jahrzehnte in der gesamten Katholizismusforschung durchgeführt worden sind. Die Ergebnisse ermöglichen endlich ein klares Bild über Art und Ausmaß des Einsatzes von Zwangsarbeitern in Einrichtungen der katholischen Kirche.

27 Diözesanberichte schildern den je eigenen Gang der Nachforschungen, die diözesangeschichtlichen Rahmenbedingungen, die Verhältnisse in den Einrichtungen und den Einsatz vornehmlich aus Polen und der Sowjetunion deportierter Männer und Frauen als Zwangsarbeiter. Sie informieren über die Bemühungen der Seelsorge und markante Einzelschicksale sowie die seit dem Sommer 2000 erfolgten Versöhnungsinitiativen. Die Abschlussberichte des kirchlichen Entschädigungs- und Versöhnungsfonds, eine umfangreiche Datendokumentation sowie die offiziellen Presseverlautbarungen aus den Jahren 2000, 2004 und 2005 führen die Ergebnisse aus den einzelnen deutschen Bistümern zusammen und vervollständigen das Gesamtbild.

Eine ausführliche Einleitung ordnet die Ergebnisse der Bistümer in die übergreifenden Zusammenhänge ein: Die katholische Kirche war auf eigene Art Bestandteil der nationalsozialistischen Kriegsgesellschaft. Nach 1945 gehörte sie zur Avantgarde der Versöhnung. Die Errichtung der beiden katholischen Fonds für Entschädigung bzw. Versöhnung im Jahr 2000 reihte sich ein in die vielfältigen katholischen Bemühungen um die Opfer nationalsozialistischer Gewaltverbrechen.
Die von der Kommission für Zeitgeschichte im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz herausgegebene Dokumentation »Zwangsarbeit und katholische Kirche 1939-1945« ist jüngst erschienen.

Wir laden Sie herzlich ein zur Buchpräsentation mit Karl Kardinal Lehmann, Bischof von Mainz, und dem Direktor der Forschungsstelle der Kommission für Zeitgeschichte, Dr. Karl-Joseph Hummel,
am 8. April 2008, 11.00 Uhr
im Erbacher Hof, Akademie des Bistums Mainz,
Hildegard-Saal, Grebenstraße 24-26, 55116 Mainz.

Besprechungsexemplare der 703 Seiten umfassenden Dokumentation werden für Journalisten vor Ort bereitgestellt.


Hinweis:

Die Gesamtdokumentation trägt folgenden Titel:Zwangsarbeit und katholische Kirche 1939-1945, Geschichte und Erinnerung, Entschädigung und Versöhnung. Eine Dokumentation (= Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte, Reihe B: Forschungen, Band 10), hrsg. im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz von Karl-Joseph Hummel und Christoph Kösters, Paderborn München Wien Zürich 2008, 703 S. (ISBN 978-3-506-75689-3).Sie kann zum Preis von 48 EURO im Buchhandel erworben werden.

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