| Pressemeldung

"Tempi - Bildung im Zeitalter der Beschleunigung"

Bildungskongress am 16. November 2000 in Berlin

Kurzbiographie Prof. Dr. Leo J. O'Donovan S. J., Präsident der Georgetown University in Washington D. C. Vermittler deutscher Theologie in Amerika
Leo J. O'Donovan, 1934 in New York geboren, wurde 1966 im Jesuitenorden zum Priester geweiht und promovierte 1971 bei dem deutschen Theologen Karl Rahner SJ an der Universität Münster. Nach seiner Rückkehr in die USA wurde O'Donovan zu einem der wichtigsten Vermittler Rahner'scher Theologie in Amerika. Als Dozent an der Divinity School der University of Chicago und später als Professor für systematische Theologie u.a. an der Weston Jesuit School of Theology in Cambridge/Mass. hat er seinen Forschungsschwerpunkt auf die Theologie Rahners gelegt und mehrere Werke seines akademischen Lehrers in englischer Sprache herausgegeben. Seine Forschungen haben wesentlich dazu beigetragen, dass Karl Rahner in den USA bis in die gegenwärtigen Debatten hinein der einflussreichste katholische Theologe geworden ist. Auch auf evangelischer Seite sind Bedeutung und Einfluss deutscher Theologen, allen voran Karl Barth und Paul Tillich, beträchtlich. In den letzten Jahren hat O'Donovan wichtige Beiträge zu den ethischen Herausforderungen der Globalisierung und zu Fragen der medizinischen Ethik veröffentlicht, u.a. in Commonweal und in The Washington Post.
1989 wurde Professor O'Donovan S.J. zum 47. Präsidenten der ältesten katholischen Universität Amerikas (Gründungsjahr: 1789) gewählt, der Georgetown University der Jesuiten in Washington D.C. In seiner nunmehr elfjährigen Präsidentschaft erlangte die Universität in nationalen Rankings in jedem Jahr einen Platz unter den 25 besten amerikanischen Universitäten; das Law Center, die größte juristische Fakultät Amerikas, gelangte sogar unter die Top 15 der juristischen Ausbildungsstätten. Dieses Ergebnis konnte nur durch den konsequenten Ausbau der Universität bei gleichzeitiger Steigerung der Ausbildungsqualität erreicht werden. Es gelang O'Donovan, das akademische Programm um neue Forschungsgebiete zu erweitern und damit die Attraktivität und die finanzielle Ausstattung der Universität beträchtlich zu erhöhen. Vor allem in zukunftsträchtigen Bereichen wie z.B. Neurologie, Molekular- und Zellbiologie wurde die Zahl der Forschungsprogramme erhöht und in den Bereichen Informatik, Musik, Japanologie und Ethik konnten neue Lehrstühle errichtet werden. Zu den neu gegründeten Forschungseinrichtungen gehört u.a. das Center for Clinical Bioethics, das Center for Muslim-Christian Understanding und nicht zuletzt das Center for German and European Studies, das in der amerikanischen Bundeshauptstadt ein gesuchter Gesprächspartner der deutschen Botschaft wie auch des State Department ist.
Obwohl die Georgetown University zu den hoch selektiven universitären Ausbildungsstätten Amerikas gehört - nur 20 bis 25 % der etwa 13.500 "Undergraduate"-Bewerber werden pro Jahr angenommen -, hat die Förderung der Minderheiten einen festen Platz im Alltag der Universität. So veröffentlichte die Zeitschrift Black Enterprise 1999 eine unabhängige Studie, der zufolge die Universität den zweiten Platz unter den traditionell nicht-schwarzen höheren Ausbildungsstätten einnimmt, an denen Afroamerikaner besonders gefördert werden. Im Jahre 2003 werden 28 % der Studenten im "Undergraduate"-Bereich zu einer Minderheit gehören.
Zum spezifischen Profil der Georgetown University gehört der Ausbau der religiösen Aktivitäten auf dem Campus, um die katholische und jesuitische Identität der Universität zu fördern. So wurden neue Initiativen in den Bereichen Catholic Studies und Jewish Studies ins Leben gerufen, die die intellektuelle Auseinandersetzung der Studenten mit den religiösen Traditionen fördern sollen, z.B. durch die Einrichtung von fünf Lehrstühlen in "Catholic intellectuel tradition" oder durch die Ermöglichung von Einkehrtagen für Katholiken, Protestanten und Juden. Die Pflege religiöser Identitäten und die Förderung des interreligiösen Gesprächs gehört zum spezifischen Profil dieser katholischen Universität.
In den letzten Jahren hat Präsident O'Donovan sich mehrfach - u.a. in einem Vortrag bei den Davoser Wirtschaftsgesprächen - mit den ethischen Fragen, die die ökonomische Globalisierung aufwirft, und mit der Bedeutung der modernen Kommunikationstechnologien für die Bildungsinstitutionen beschäftigt.
Für sein herausragendes Engagement im Bereich der theologischen Wissenschaften und des Wissenschaftsmanagements ist Präsident O'Donovan in den letzten Jahren mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt worden, zu denen auch der Orden Pour le mérite (1998) der Bundesrepublik Deutschland gehört.
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