| Pressemeldung

Stellungnahme zu den Äußerungen von Herrn Prof. Dr. Joachim Wiemeyer in der ARD-Sendung "Report Mainz" vom 2. Juni 2003, 21.00 Uhr

Die Äußerungen von Herrn Prof. Dr. Joachim Wiemeyer in der ARD-Sendung "Report Mainz" vom 2. Juni 2003 zur Altersbegrenzung für medizinische Leistungen geben in keiner Weise die Position der Deutschen Bischofskonferenz wieder. Die Pressestelle des Sekretariats der Deutschen Bischofskonferenz hat dies bereits am 2. Juni mitgeteilt und deutlich gemacht, dass Herr Prof. Wiemeyer hier ausschließlich seine private Auffassung vertritt.

Die Deutsche Bischofskonferenz tritt immer für den Schutz des menschlichen Lebens ein, besonders in seinen schwächsten Phasen. Dazu gehört auch das Alter. Wir haben immer wieder betont, dass eine Gesellschaft gerade daran gemessen wird, wie sie mit ihren schwächsten Mitgliedern umgeht. Menschliches Leben darf nie einer Kosten-Nutzen-Rechnung unterworfen werden. Eine Altersbegrenzung medizinischer Leistungen ist für uns deshalb schlicht unvorstellbar.

In unserem heute vorgestellten Text "Solidarität braucht Eigenverantwortung" nennen wir Kriterien, an denen sich das Leistungsspektrum der Gesetzlichen Krankenversicherung orientieren sollte: "individuelle Tragbarkeit", "Beeinflussbarkeit des Risikos", "Konsumnähe" und "Wirksamkeit", an keiner Stelle jedoch das Alter. Wir machen vielmehr deutlich, dass Grundrisiken, wie beispielsweise lebensbedrohliche, chronische oder finanziell nicht zu bewältigende Risiken in jedem Fall abgesichert werden müssen.

Herr Prof. Dr. Wiemeyer selbst hat am 3. Juni klargestellt, dass sich die bischöfliche Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen, deren Berater Herr Prof. Wiemeyer ist, nicht mit der Frage der Altersrationierung medizinischer Leistungen beschäftigt hat. Prof. Wiemeyer war kein Mitglied der Arbeitsgruppe, die das Papier "Solidarität braucht Eigenverantwortung. Orientierungen für ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem" vorbereitet hat und war an deren Beratungen nicht beteiligt.

Am 11. Juni 2003 findet ein Gespräch zwischen dem Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz und Herrn Prof. Wiemeyer statt, bei dem er die Gelegenheit erhält, seine Äußerungen zu erläutern. Danach wird über die weitere Zusammenarbeit zu entscheiden sein.

Berlin, den 4. Juni 2003

Karl Kardinal Lehmann

Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz

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