| Pressemeldung | Nr. PRD-054b

Statement von Bischof Franz-Josef Bode, Bischof von Osnabrück, Vorsitzender der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz

bei der Pressekonferenz der deutschen Delegation in Toronto, National Trade Center Halle D, Salon 110 25. Juli 2002, 9.00 Uhr

Es gilt das gesprochene Wort!
Pressekonferenz der deutschen Delegation in Toronto,
National Trade Center Halle D, Salon 110
25. Juli 2002, 9.00 Uhr
Ich freue mich, dass es in Deutschland vor allem seit dem Weltjugendtag in Paris 1997 ein ungebrochenes, ja wachsendes Interesse an den Weltjugendtreffen gibt. Wenn in diesem Jahr 6.000 Jugendliche nach Toronto kommen unter wesentlich aufwändigeren Bedingungen als in Europa, dann ist das ein Zeichen, dass junge Leute mit einem solchen Ereignis eine positive Erfahrung mit der Kirche erwarten.
Der "Exodus", der Aufbruch in ein anderes Land unter oft nicht leichten Bedingungen fördert das Miteinander der verschiedenen Träger und Gruppen in Deutschland, die hier unbefangener gemeinsame Erfahrungen machen, über ihren Glauben ins Gespräch kommen, was zuhause oft nicht leicht fällt, und erfahren weltweite Kirche.
Die Begegnung in den Diözesen in der ersten Woche bereitet entscheidend den Boden für die großen Begegnungen und Gottesdienste in Toronto. Dabei bleibt das spannende Ineinander verschiedener Dimensionen von Bedeutung: die Großereignisse in eindrucksvollen großen Gottesdiensten und in der Begegnung mit dem Papst, die Begegnung mit den Bischöfen in den Katechesen, die Erfahrung von Dialog und , ebenso wie persönliches Gebet, Einzelgespräch, Bußsakrament und Stille. Darüber hinaus das Jugendfestival, die Teilnahme an sozialen Projekten, das Teilen der Strapazen und Anstrengungen, und nicht zuletzt das Erlebnis einer multikulturellen und überdimensionalen Stadt. Diese Mischung von Großgemeinschaft, Kleingemeinschaft und Einzelerfahrung macht ein solches Treffen nachhaltig, enthält viele Impulse für unsere Jugendpastoral und lässt eine Atmosphäre des Vertrauens wachsen. Ein Ereignis, das durch die Macht der Bilder und Eindrücke in die Tiefe geht und gleichzeitig die große Weite des Katholischen erfahrbar macht.
Die jungen Leute erfahren: Gott ist größer als meine persönliche Sicht von ihm; mein Glaube ist größer, als ich mir manchmal eingestehe; Kirche ist größer als meine Gemeinde vor Ort; die Welt ist größer als meine bekannte Um-Welt.
Diese Dimensionen zu erkunden, lässt die jungen Leute zu Kundschaftern einer weltweiten zukunftsfähigen Kirche werden, um dann in Deutschland 2005 gute und offene Gastgeber zu sein für die Jugendlichen aus aller Welt. Die jungen Leute erleben, dass sie zu einem großen Netzwerk des Heils rund um die Welt gehören, das heute gerade gegenüber dem Netzwerk des Unheils, das wir im internationalen Terrorismus erleben, von besonderer Bedeutung ist. Kirche als weltweites positives Netzwerk, das auch die jungen Menschen auffängt, die durch die Maschen der Gesellschaft fallen.
Außerdem erleben sie in Papst Johannes Paul II, trotz seiner körperlichen Schwäche, dass die oft in Frage gestellte und von Vertrauensbrüchen belastete Institution Kirche ein konkretes Gesicht hat, das Gesicht einer Person, die ihnen zutraut, Baumeister einer "Zivilisation der Liebe" (Botschaft von Papst Johannes Paul II zum VXII. Weltjugendtag), Baumeister der Zukunft von Kirche und Gesellschaft zu sein.
Das Thema "Ihr seid das Salz der Erde - Ihr seid das Licht der Welt" passt bestens in die heutige Lage: Mischt Euch ein, auch wenn Ihr Wenige unter Vielen seid! Gebt der Welt Geschmack und Pep, gegenüber Geschmacklosigkeit und Überdruss! Fordert heraus, wie das ätzende Salz, dadurch, dass Ihr Finger in die Wunden legt, wo Unrecht herrscht! Lasst Erstarrungen schmelzen, wie das Salz Eis schmilzt, und schafft Frieden! Erhaltet Euren Glauben und steht zu Eurer Überzeugung, so wie Salz konserviert und frisch hält! Und das nicht nur im Verborgenen, sondern in der Öffentlichkeit!
Ihr seid Licht! Glaube darf nicht in die reine Privatheit zurückfallen, sondern muss sichtbar, öffentlich und zeichenhaft sein, gerade in einer Medien- und Informationsgesellschaft, in der öffentliche Kommunikation die Wirklichkeit so stark mitbestimmt. So entsteht die "Stadt auf dem Berg", die neue Stadt, eine neue Art, Kirche zu sein.
So entsteht Versöhnung mit sich selbst - viele bestimmen ihr Leben neu in diesen Tagen -; Versöhnung mit der Kirche, die nicht nur institutionell, sondern personal erfahren wird, Versöhnung mit der Welt in ihrer Ganzheit und Weite, Versöhnung mit einem Gott, der den Menschen zugewandt ist und ihnen in jeder Lage entgegenkommt.
Viele Jugendliche werden den CN-Tower in Toronto in seiner Faszination erleben: "Experience the wonder!", so wird dafür geworben. Sie erleben aber noch mehr die Jugendlichkeit einer weltweiten Kirche, ein Fest der Hoffnung und des Friedens:
Experience the wonder!
Ansprechpartner für die Presse in Toronto: Stefan Förner 416-836-5442

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