| Pressemeldung

Statement des Vorsitzenden der Jury, Weihbischof Thomas Maria Renz (Rottenburg-Stuttgart) anlässlich der Pressekonferenz zur Verleihung des 13. Katholischer Kinder- und Jugendbuchpreis 2002

Ist es um die Lesekultur in unserem Land wirklich so schlecht bestellt? Die Meldungen überschlagen sich seit der Veröffentlichung der PISA-Studie. Der Glaube an die Lesefähigkeit von Kindern und Jugendlichen ist ebenso geschwunden wie der Glaube an unser Bildungssystem. Und trotzdem boomt der Büchermarkt. Das haben wir in der Jury des Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises der Deutschen Bischofskonferenz beim diesjährigen Wettbewerb ganz besonders gemerkt.
Wir freuen uns darüber, dass seit dem vergangenen Jahr der Preis jährlich verliehen wird. Erstmals wurde die Auszeichnung 1979 vergeben. Die Jury musste aus 289 Büchern auswählen, die von 60 verschiedenen Verlagshäusern eingereicht worden sind. Teilnahmeberechtigt waren Bücher aus dem Produktionsjahrgang 2001. Einstimmig hat die Jury der Deutschen Bischofskonferenz das beeindruckende Bilderbuch von Jutta Bauer, "Opas Engel" empfohlen. Wir freuen uns, dass Frau Bauer heute Abend ebenso hier ist, wie der Geschäftsführer des Hamburger Carlsen-Verlags, Klaus Humann und die Lektorin von Frau Bauer, Erdmut Gross. Zur Jury gehören neun fachkundige Persönlichkeiten. Das Ihnen vorliegende Statut gibt Auskunft über die Herkunft der Jurymitglieder, die heute Abend ebenfalls unter uns sind.
Unser Preis wird für ein Buch verliehen, das durch den Schutzengel eine religiöse Erfahrung vermittelt. Mit ihren Aquarellen zeigt Jutta Bauer eine Wahrheit, die hinter dem Sichtbaren liegt. Von Anfang an kann der Betrachter aller Altersklassen mitverfolgen, wer die Hand schützend über den Großvater hält. Das Preisbuch hebt sich wohltuend und einfühlsam von anderen Engelbüchern ab. Jutta Bauer hat eine unsentimentale Engelfigur geschaffen, die durch ihre menschlichen und humorvollen Züge zutiefst anrührt. Dieser Engel erweckt Vertrauen und vermittelt eine transzendentale Dimension: Gott behütet den Menschen. Das Werk ist zeitgemäß und nicht idyllisierend. Trotz der Krankheit und dem Tod des Großvaters hält Jutta Bauer gekonnt bis zum Ende der Geschichte eine optimistische Grundstimmung. Das Besondere an dem Buch ist die Spannung zwischen Bild und Text. Beispielhaft ist die religiöse Erfahrung: Der Großvater auf dem Sterbebett ist von einer unausgesprochenen Heilsgewissheit getragen, die er oberflächlich "Glück" nennt, die Jutta Bauer jedoch in Form eines das Menschenleben begleitenden Engels dargestellt hat.
Unsere Preisträgerin wird heute Abend neben einer Urkunde und dem Preisgeld von rund EUR 5100,- eine Bronzestatuette des Künstlers Michael Franke überreicht bekommen. Außerdem möchte ich Sie auf die 14 Titel umfassende Empfehlungsliste der Jury hinweisen, die Ihnen vorliegt. Einzelne Autoren dieser Liste sind heute ebenfalls anwesend. Bei der Feier freuen wir uns über die Präsenz zahlreicher ehrenamtlicher Damen und Herren, die in den katholischen öffentlichen Büchereien des Bistums Mainz wirken. Außerdem wird heute Abend auch - ein Novum in der Geschichte des Preises - die Gewinnerin der Auszeichnung vom vergangenen Jahr, Elisabeth Zöller, unter uns sein. Und schon jetzt für Ihren Terminkalender: Im kommenden Jahr sind wir mit der Preisverleihung des 14. Kinder- und Jugendbuchpreises zu Gast im Erzbistum München. Dazu lade ich Sie für den 19. März 2003 schon jetzt ein.

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