| Pressemeldung | Nr. 160

St. Michael-Jahresempfang des Kommissariats der Deutschen Bischöfe in Berlin

Erzbischof Zollitsch unterstreicht Bedeutung der Christen für das Gelingen der Einheit

 

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, hat die Rolle der Christen in den Ländern Mittel- und Osteuropas bei der politischen Wende vor 20 Jahren gewürdigt. „Es waren die Menschen in den Ländern des ehemaligen Ostblocks, die den Umbruch anstießen. Unter ihnen ragten besonders auch viele engagierte Christen heraus“, sagte Erzbischof Zollitsch am Mittwochabend vor zahlreichen Vertretern von Politik und Medien beim St. Michaels-Jahresempfang des Kommissariats der deutschen Bischöfe in Berlin. „Den Tagen der Wende in Europa sind Jahrzehnte vorausgegangen, in denen die Gesellschaften diesseits und jenseits des Eisernen Vorhangs um Aussöhnung und neues Vertrauen gerungen haben. Und es waren nicht zuletzt die Kirchen, die immer wieder solche Anstrengungen unternommen und dazu ermutigt haben“, so der Erzbischof weiter. Er hob besonders die gelungene Aussöhnung zwischen Tschechen und Deutschen hervor und würdigte ausdrücklich den Besuch des Erzbischofs von Prag, Dominik Duka OP, beim Michaelsempfang als „gutes und hoffnungsvolles Zeichen für Europa und unsere Kirche“. Für Mitte November kündigte er einen Gegenbesuch in Prag an.

In seiner Rede zur „Religion in der säkularisierten Gesellschaft“ hob der Erzbischof von Prag, Dominik Duka OP, die Bedeutung der Rationalität für die Theologie hervor: „Mit Recht muss man zugeben, dass der ausdrückliche Verzicht auf Rationalität zur Folge hat, dass das Christentum nicht imstande ist, einen entsprechend breiten und notwendigen Dialog mit der Welt in der Zeit einer radikalen Umwandlung zu führen.“ Ohne Rationalität bewirke die Rede von Gott „oft eine Flucht zu jenem ,Etwas‘, zum Transzendenten oder zum ,Geistigen‘ hin, wie es im tschechischen Milieu heißt“, so der Erzbischof weiter. „Bestimmte gesellschaftliche und politische Schichten sind infolge ihrer tiefen Unkenntnis des grundlegenden Inhalts der Religion nicht zur Differenzierung in der Lage und sind sich nicht der Tatsache bewusst, dass der Kampf um Institutionen (wie Familie, Gemeinde, menschliche Würde, Menschenrechte, Recht des Kindes auf biologische Mutter und biologischen Vater, Verteidigung der Rolle der Frau und des Mannes) ein Kampf um biologische, psychologische, kulturelle sowie gesellschaftliche Gegebenheiten ist und dass diese keine Phänomene des religiösen Glaubens darstellen. Es geht um Verteidigung irdischer Realitäten, mit denen das Christentum rechnen muss, weil es die Religion der göttlichen Inkarnation ist, in welcher Gott der Welt begegnet.“

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