| Pressemeldung | Nr. 096

Sonderbriefmarke zum 100. Geburtstag von Joseph Kardinal Höffner (1906–1987)

Kardinal Lehmann würdigt in Berlin Leben und Wirken des Theologen, Wissenschaftlers, Erzbischofs und Kardinals

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, hat heute in Berlin die besondere Bedeutung des Lebens und Wirkens von Joseph Kardinal Höffner (1906–1987) gewürdigt. Kardinal Lehmann sprach bei der Vorstellung eines Sonderpostwertzeichens, das aus Anlass des bevorstehenden 100. Geburtstags von Kardinal Höffner (24. Dezember) vom Bundesfinanzministerium herausgegeben wird. Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen, Karl Diller MdB, stellte die Sonderbriefmarke im Wert von 55 Cent im Rahmen einer kleinen Feierstunde der Öffentlichkeit vor.

Als einer der Begründer der Christlichen Gesellschaftslehre habe Joseph Kardinal Höffner – von 1951 bis 1962 Professor der Christlichen Sozialwissenschaften in Münster und langjähriger Direktor des Instituts für Christliche Sozialwissenschaften – immer wieder die Priorität des Gemeinwohls jenseits aller partikularen Interessen betont, so Kardinal Lehmann in seiner Ansprache. In den wissenschaftlichen Beiräten verschiedener Bundesministerien war er einer der Initiatoren vieler sozialpolitischer Maßnahmen, die zum festen Bestandteil der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland gehören, darunter die „dynamische Rente“, Eigentumsstreuung als Ziel der Sozialpolitik, Familienlastenausgleich, Handwerkerversorgung und Vermögensbildung in Arbeiterhand. „Wenn man heute Aufsätze dieser Zeit liest, staunt man über die aktuelle Frische seiner Äußerungen“, bemerkte Kardinal Lehmann über den zweifach promovierten und habilitierten Theologen, der sich durch Qualitätssinn und Nüchternheit, durchsichtige Logik und prägnante Knappheit ausgezeichnet habe.

Auch nach seiner Ernennung zum Bischof im Jahr 1962 habe sich Höffner vor allem für praktische Fragen engagiert, erinnerte Lehmann. Als Vorsitzender der Kommission für Gesellschaftspolitische Fragen der Deutschen Bischofskonferenz (1966–1976) habe er sich u. a. besonders für das Lebensrecht des ungeborenen Kindes und des sterbenden Menschen sowie die Diskussion um Reform des Strafrechts engagiert. Und auch als Bischof von Münster (1962–1969), Erzbischof von Köln (1969–1987) sowie als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (1976–1987) habe Kardinal Höffner stets über nationale Grenzen hinaus gedacht. Der Aufbau eines geistig fundierten und starken Europas war ihm ein „Herzensanliegen“ und „er wurde nicht müde, für eine wirksame Entwicklungspolitik zu werben und für eine gerechte Verteilung der Güter dieser Welt bis hin zu notwendigen Landreformen einzutreten“, erklärte Lehmann, der 1987 zum Nachfolger Höffners im Amt des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz gewählt wurde.

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