| Pressemeldung

Schreiben der deutschen Bischöfe über den priesterlichen Dienst

Ein „Schreiben der deutschen Bischöfe über den priesterlichen Dienst“ wird in diesen Tagen von den Diözesanbischöfen mit einem je eigenen Anschreiben an die Priester ihrer Diözese versandt. Das Dokument war auf der Herbstvollversammlung der deutschen Bischöfe Ende September beschlossen worden. Das Schreiben, erläutern die Bischöfe einleitend, dient als Grundlage für einen Austausch mit den Priestern über Schwierigkeiten und Chancen ihres Dienstes heute.

Der Text enthält eine Analyse der gegenwärtigen Probleme priesterlichen Lebens und Handelns (Kapitel I) und einen „Beitrag zur Klärung“ (Kapitel II), der nach der Bedeutung der gegenwärtigen Situation für die Glaubensverkündigung und die Gestaltung priesterlichen Lebens und Arbeitens fragt.

Zu den Problemfeldern, die den Dienst des Priesters heute erschweren, zählt die Analyse der Bischöfe unter anderem Verweltlichung und Glaubensschwund wie auch eine zunehmend aggressiver werdende Kirchenkritik. Von ihr sind die Priester als amtliche Vertreter der Kirche besonders betroffen. Hinzu kommen vielfach übersteigerte eigene und fremde Erwartungen an die Pastoral. Die priesterliche Ehelosigkeit, die von den Bischöfen als Chance für eine solidarische Gemeinschaft mit allen Menschen bejaht wird, wird insbesondere dann zum Problem, wenn der Priester als „Einzelkämpfer“ vor einem Berg von Problemen zu stehen scheint. Nicht selten führt eine übergroße Beanspruchung zur Flucht in Aktivismus, Ersatzhandlungen oder Resignation.

Der zweite Teil des Schreibens fragt nach der Bedeutung der vorangegangenen Analyse für mögliche Konsequenzen im Hinblick auf die Gestaltung der Gemein-dearbeit wie auch der priesterlichen Lebensform.
 

Pressedienst der Deutschen Bischofskonferenz - AKTUELL - vom 29.10.1992


Äußere Aktivitäten müssen zurücktreten, wenn sie dazu führen, daß die eigentlich geistliche Dimension des priesterlichen Dienstes verkümmert (Kapitel II.2). Vor allem anderen soll der Priester in seinem Leben und Handeln Jesus Christus sichtbar werden lassen.

Große Bedeutung messen die Bischöfe weiterhin dem seelsorglichen Wirken der Gemeinde bei, die selbst „Subjekt der Seelsorge“ ist. Aufgabe des Priesters ist es, „das Zusammenwirken aller zu fördern, damit Räume gemeinsamen Lebens und Handelns entstehen" (Kapitel II.3).

Die besondere Aufgabe des Priesters liegt in seinem Hirtendienst in der Nachfolge des Guten Hirten Jesus (Kapitel II.4). Das Bild vom Guten Hirten meint nicht die Unmündigkeit der Gemeinde, vielmehr eine Lebens- und Liebesgemeinschaft, die von dem „Hirten“ zusammengeführt und -gehalten wird.

Kapitel II.5 enthält „Überlegungen und Fragen zur konkreten Ausübung des priesterlichen Dienstes“. Die Bischöfe stellen die Frage nach notwendigen Schwerpunkten der Gemeindearbeit sowie nach Verpflichtungen im liturgischen und sozialen Bereich, die eventuell nicht mehr erfüllt werden können.
 
Mit der „Lebensgestalt priesterlicher Existenz" bei gleichzeitiger Bejahung der Ehelosigkeit des Priesters befaßt sich das sechste Kapitel des zweiten Teils. Angeregt wird unter anderem, verstärkt nach Formen gemeinschaftlichen Lebens zu suchen (z.B. Gruppen befreundeter Priester, vita communis, Verbindung zu einer Ordensgemeinschaft). Abschließend erinnern die Bischöfe an die Bedeutung von Leid und Kreuz als Bestandteil christlicher Existenz (Kapitel 7).

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