| Pressemeldung | Nr. 008c

Schlusswort des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann

Zukunftsgespräch zwischen Bischöfen und Gemeinschaften des geweihten Lebens am 01.02.2007 in Himmelspforten (Würzburg)

Es gilt das gesprochene Wort!

Liebe Mitbrüder im bischöflichen Amt,
liebe Schwestern und Brüder aus den Gemeinschaften des geweihten Lebens,
meine sehr verehrten Damen und Herren,

ich möchte nicht aufbrechen zum Höhepunkt dieses Tages, der Eucharistiefeier im Kiliansdom von Würzburg, ohne einen kurzen Rückblick und Ausblick.

Das heutige Zukunftsgespräch war ein theologisches, pastorales und geistliches Geschehen. Im Hintergrund unseres Austausches stand der seit dem II. Vatikanischen Konzil und in den nachkonziliaren Dokumenten herausgearbeitete Gedanke der Communio-Ekklesiologie. Zugleich haben wir heute Kirche als Communio erlebt und gefeiert. Die Kirche bildet eine Gemeinschaft von Gemeinschaften. Damit ist zunächst auf der Ebene der Weltkirche die Gemeinschaft der Ortskirchen angesprochen, die vom gegenseitigen Austausch leben. Zur Kirche als Gemeinschaft gehören aber auch unabdingbar Sie in Ihren Gemeinschaften des geweihten Lebens. Der heutige Tag hat uns neu zur Erfahrung gebracht, dass die Kirche als Gemeinschaft von vielfältigen Formen des Austausches und der Zusammenarbeit lebt. Davon ist auch in den Arbeitsgruppen die Rede gewesen. Sie haben dabei recht konkrete Überlegungen angestellt, was den Gemeinden wie den Gemeinschaften helfen kann, den Blick über die eigenen Grenzen hinauszurichten und gemeinsame Projekte anzugehen.

Mit dem heutigen Zukunftsgespräch wollten wir auch ein Zeichen setzen, dass eine missionarische Kirche ohne Berufungen zum geweihten Leben in einem Orden oder Säkularinstitut nicht lebendig bleiben kann. Denn die Gemeinschaften des geweihten Lebens erfüllen den Auftrag, allen das Evangelium zu verkünden, nicht nur in ihren unterschiedlichen Aufgaben in der Seelsorge, der Caritas oder der Bildung, sondern grundlegend durch eine Lebensgestaltung nach den evangelischen Räten. Die dogmatische Kirchenkonstitution des II. Vatikanischen Konzils fasst dies in die programmatische Aussage: „Die Lebensform, die der Sohn Gottes annahm, als er in die Welt eintrat, um den Willen des Vaters zu tun, und die er den Jüngern, die ihm nachfolgen, vorgelegt hat, ahmt dieser Stand [des geweihten Lebens] ausdrücklicher nach und bringt sie in der Kirche ständig zur Darstellung“ (Lumen gentium Kap. VI, Art. 44). Ohne eine solche Gegenwärtigsetzung der Lebensgestalt Jesu Christi in unserer Zeit durch die Frauen und Männer aus den Gemeinschaften des geweihten Lebens kann eine missionarische Kirche nicht missionarisch wirksam sein.

Damit komme ich zum Schluss und sage allen Dank, die ihren Beitrag geleistet haben, damit es heute zu solch einer Zukunftskonferenz zwischen Bischöfen und Gemeinschaften des geweihten Lebens kommen konnte. Ich danke den Mitgliedern der Deutschen Bischofskonferenz, die mit einer neuen Aufmerksamkeit auf die Gemeinschaften des geweihten Lebens in den Diözesen zugegangen sind.

Ausdrücklich sage ich der Kommission für Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste (IV) mit ihrem Vorsitzenden, Bischof Dr. Felix Genn, und dem beauftragten Bischof für die Gemeinschaften des geweihten Lebens, Weihbischof Georg Weinhold, meinen Dank, die Sie den Gesprächsprozess zwischen Bischofskonferenz und Gemeinschaften des geweihten Lebens in den letzten zwei Jahren beharrlich und mit viel Fachkompetenz begleitet haben.Ein ganz besonderer Dank gilt Ihnen, den Frauen und Männern aus den Gemeinschaften des geweihten Lebens, die Sie unentgeltlich und mit hohem Engagement Ihre Zeit und Kraft in die verschiedenen Gespräche und Begegnungen mit uns Bischöfen eingebracht haben.Ausdrücklich erwähne ich die Vorsitzenden der Deutschen Ordensobernkonferenz mit ihren Generalsekretären, die Mitglieder aus dem Arbeitsausschuss der Säkularinstitute in Deutschland, die Ordensfrauen und Ordensmänner, die am heutigen Vormittag wie in den Fachgesprächen ein Statement vorgetragen haben,die Schwestern und Brüder mit ihren unterschiedlichen Professionen aus den Kommissionen und Arbeitsgruppen der Deutschen Ordensobernkonferenz, darunter besonders auch die Frauen und Männer aus der Arbeitsgruppe „Theologie des Ordenslebens“.

Danke den Bischöfen und Ordensleuten aus Österreich und der Schweiz, die Sie zum heutigen Tag angereist sind und damit deutlich machen, wie die Zusammenarbeit und der Zusammenhalt der Gemeinschaften des geweihten Lebens vielfach über die Grenzen Deutschlands hinausreicht.

Eine besondere Freude ist für mich die Teilnahme der fremdsprachigen Ordensleute am Zukunftsgespräch, in das Sie Ihre weltkirchlichen Erfahrungen mit eingebracht haben.

Schließlich danke ich sehr herzlich Pater Dr. Manfred Entrich OP, Leiter des Bereichs Pastoral im Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, und vor allem auch seiner Mitarbeiterin Frau Dr. Claudia Kunz, und nicht zu vergessen allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Würzburg.

Das heutige Zukunftsgespräch bildet eine Wegstation, bei der man auf den bisher gegangenen Weg zurückschaut und die künftige Wegstrecke in den Blick nimmt. So wünsche ich allen folgenden Kontaktgesprächen in den Diözesen wie auf der Ebene der Bischofskonferenz Gottes Segen!

Cookie Einstellungen

Wir verwenden Statistik Cookies um zu verstehen, wie Sie mit unserer Webseite interagieren.

Anbieter:

Google

Datenschutz

Matomo

Datenschutz

Diese Cookies sind für den Betrieb der Webseite zwingend erforderlich. Hier werden bspw. Ihre Cookie Einstellungen gespeichert.

Anbieter:

Deutsche Bischofskonferenz

Datenschutz