| Pressemeldung

Pressemitteilung zum Gespräch der Deutschen Bischofskonferenz mit Bündnis 90/Die Grünen am 29. November in Berlin

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, Kardinal Georg Sterzinsky (Berlin), der stellv. Vorsitzende Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff (Aachen), Bischof Dr. Josef Homeyer (Hildesheim), Bischof Dr. Franz-Josef Bode (Osnabrück), der Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, Pater Dr. Hans Langendörfer SJ, und der Leiter des Katholischen Büros in Berlin, Prälat Dr. Karl Jüsten, sind am 29. November mit Bündnis90/Die Grünen zu einem ausführlichen Gespräch zusammen getroffen.

Auf grüner Seite nahmen teil die Bundesvorsitzenden Claudia Roth und Fritz Kuhn, die Vorsitzenden der Bundestagsfraktion Kerstin Müller MdB, und Rezzo Schlauch MdB, der politische Bundesgeschäftsführer Reinhard Bütikofer sowie die kirchenpolitischen Sprecherinnen der Bundestagsfraktion und des Bundesvorstandes, Christa Nickels MdB und Undine Kurth.

Das Treffen in der grünen Bundesgeschäftsstelle fand in einer guten Atmosphäre statt. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die Themen Einwanderung und interreligiöser Dialog, bioethische Fragen, gerechter Friede sowie das Verhältnis zwischen Kirche und Grünen.

Beide Seiten stellten beim Thema Zuwanderung weitgehende Übereinstimmungen fest. Der interreligiöse Dialog müsse verstärkt werden. Insbesondere sollte möglichst bald ein geeigneter Rahmen für muslimischen Religionsunterricht auf der Grundlage des Grundgesetzes geschaffen werden.

Übereinstimmend wurde die Verantwortung von Staat und Gesellschaft für die unverrückbare Beachtung der Würde des Lebens in der Gen- und Reproduktionstechnik betont. Die Bischöfe wiesen darauf hin, dass dies für das ungeborene Leben insgesamt gelten müsse. Dies gelte auch in Bezug auf die gesetzlich gegebene Möglichkeit der Spätabtreibung bei einer vermuteten oder vorliegenden Behinderung. Von grüner Seite wurde die Erwartung geäußert, dass die derzeitige Praxis der Schwangerschaftskonfliktberatung seitens der Katholischen Kirche hinsichtlich ihrer Auswirkung überprüft wird.

Zum Thema des gerechten Friedens wurde von katholischer Seite besonders das Erfordernis einer Politik der Gewaltfreiheit und des Gewaltvorbehalts hervorgehoben, zu der eine klare Option für Menschenrechte und Demokratie gehört; von grüner Seite wurde vor allem der Zusammenhang zwischen dem Streben nach einer gerechten Politik der Globalisierung und dem Schaffen gerechten Friedens ins Zentrum gestellt.

Eingangs wurde von beiden Seiten die Notwendigkeit betont, angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Lage alles zu unternehmen, um die hohe Arbeitslosigkeit abzubauen.

Beide Seiten bewerten die seit dem ersten Gespräch zwischen dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz und Vertreterinnen und Vertretern von Bündnis90/Die Grünen im Jahre 1997 trotz mancher - auch grundlegender Meinungsverschiedenheiten - erreichte Normalisierung und Verstetigung der Kontakte im Rahmen verlässlicher Gesprächsstrukturen positiv. Sie sprachen sich dafür aus, den Dialog intensiv fortzusetzen.


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