| Pressemeldung

Pressemitteilung „Justitia et Pax“

Einen Beitrag zur Überwindung der in vielen Köpfen noch vorhandenen Spaltung Europas in Ost und West will eine Tagung der „Deutschen Kommission Justitia et Pax“ leisten, die vom 17. bis 20. März 1997 in Köln stattfindet. Der erste Schritt dazu sei, so die Veranstalter, sich mit der Sichtweise der anderen vertraut zu machen.

Für die Friedensfähigkeit Europas sei es entscheidend, ob die Spaltung überwunden wer-den könne. Die Vorgänge im ehemaligen Jugoslawien machten deutlich, wie ohnmächtig Europa diesem Konflikt gegenübergestanden habe. Hochrangige Referenten aus Polen, Rußland, Weißrußland sollen die Lage in ihren jeweiligen Ländern einem westeuropäischen Publikum vermitteln.

Die Tagung ist auch als Vorbereitung auf die Zweite Europäische Ökumenische Versamm-lung zu sehen, die vom 23. bis 29. Juni in Graz stattfindet und unter dem Thema „Versöhnung - Gabe Gottes und Quelle neuen Lebens“ steht.


Hinweis:
Die „Deutsche Kommission Justitia et Pax“
Entsprechend dem Beschluß der Deutschen Bischofskonferenz hat sich die Deutsche Kommission Justitia et Pax am 8. Dezember 1982 in Bonn konstituiert. Sie führt die Tä-tigkeit des früheren Katholischen Arbeitskreises Entwicklung und Frieden (KAEF) weiter, der bereits 1967 gegründet und l968 von der Deutschen Bischofskonferenz mit der Wahrnehmung der Aufgaben einer nationalen Justitia et Pax-Kommission beauftragt worden war.
Der Deutschen Kommission Justitia et Pax gehören bis zu 30 Mitglieder an. Sie werden auf Vorschlag der Gemeinsamen Konferenz von Bischofskonferenz und Zentralkomitee durch den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz für fünf Jahre berufen. Am 23. September 1994 hat sich die Kommission zu ihrer dritten Amtszeit konstituiert. 5 Mitglieder kommen aus der Deutschen Bischofskonferenz, 10 aus dem Zentralkomitee der deut-schen Katholiken, 10 sind Leiter zentraler kirchlicher Einrichtungen, 5 wurden als Experten berufen.

Informationen zu den Referenten:

Venjamin Viktorowitsch Jofe, St. Petersburg, geb. 1938, Ingenieur, seit 1964 illegale Publikationen in der Sowjetunion. 1965-68 inhaftiert in einem Arbeitslager in Mordvinien. Seit 1968 Mitvorsitzender von MEMORIAL. Der Verein, der sich als historisch-aufklärerischen Menschenrechts- und Wohltätigkeitsverein versteht, befaßt sich mit der Lage der Überlebenden des Stalinismus und Nationalsozialismus in der Sowjetunion und Rußland. Neben caritativer Tätigkeit setzt sich der Verein für eine kritische Aufarbeitung der Geschichte in Rußland ein.
Adam Krzeminski, Warschau, Redakteur der polnischen Wochenschrift „Polityka“. Zuständig für außenpolitische Fragen. Ausgezeichneter Deutschlandkenner. Mitherausgeber von „Dialog. Zeitschrift für deutsch-polnische Verständigung“.
Miroslav Kunstát, Prag, Politologe, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für internationale Studien an der Karls-Universität, Prag. Mitarbeiter und Berater in der Präsidialkanzlei.
Jaroslav Sabata, Brno, geb. 1927, Psychologe, 1968 Vorsitzender des Brünner Kreisverbandes der KPTsch, gezwungen, Unterzeichner und Sprecher der Charta 77, Vorsitzender der Bolzano-Stiftung für das historisch-kulturelle Erbe Böhmens. Die Stiftung befaßt sich in kritischer Auseinandersetzung mit den nationalistischen Verzerrungen der europäischen Geschichte, mit der Aufar¬beitung der deutsch-tschechisch-jüdischen Geschichte Böhmens.
Stanislaw Stanislawowitsch Schuschkewitsch, Minsk,
geb. 1934, Physiker, Lehrstuhl an der Universität Minsk. Ehem. Vorsitzender des Obersten Sowjets Weißrußlands. Erster Präsident Weißrußlands. Führendes Mitglied der Opposition gegen den amtierenden Präsidenten Lukaschenko.
Aleksandar Tisma, Novy Sad (Serbien), geb. 1924, Schriftsteller, 1942-44 Studium in Budapest, 1944-45 Soldat in der Jugoslawischen Befreiungsarmee, 1945-49 Journalist in Novy Sad und Belgrad. Bis 1980 Lektor in Novy Sad. Seine Bücher handeln von den Traumata des Krieges und den Schwierigkeiten der Überlebenden in der Nachkriegsgesellschaft. Für seine schriftstellerische Tätigkeit wurden ihm 1996 der österreichische Staatspreis für Literatur und der Leipziger Buchpreis zur europäischen Verständigung verliehen.

Cookie Einstellungen

Wir verwenden Statistik Cookies um zu verstehen, wie Sie mit unserer Webseite interagieren.

Anbieter:

Google

Datenschutz

Matomo

Datenschutz

Diese Cookies sind für den Betrieb der Webseite zwingend erforderlich. Hier werden bspw. Ihre Cookie Einstellungen gespeichert.

Anbieter:

Deutsche Bischofskonferenz

Datenschutz