| Pressemeldung | Nr. 61

Pressegespräch zu den Vorbereitungen des XX. Weltjugendtags 2005 am 21. September 2004 in Fulda

Statement des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz,
Karl Kardinal Lehmann
Es gilt das gesprochene Wort!

In 329 Tagen wird der XX. Weltjugendtag eröffnet. Deutschland und speziell das Erzbistum Köln werden dann im Focus des internationalen kirchlichen, gesellschaftlichen und natürlich auch des medialen Interesses stehen, wenn bis zu 800.000 junge Menschen gemeinsam mit Papst Johannes Paul II. Weltkirche in unserem Land lebendig werden lassen. Die Vorbereitungen sind auf einem guten Weg und trotz mancher Spekulation hat auch der Papst deutlich gemacht: Er möchte im kommenden Jahr dabei sein. Vor wenigen Wochen hat sich Johannes Paul II. an rund 150.000 Jugendliche gewandt, die in Loreto versammelt waren. In einer Videobotschaft konnte sich der Papst dabei per Mausklick als erster Pilger über die Internetseite des Weltjugendtags anmelden. Wir freuen uns, dass wir bereits nach wenigen Tagen schon 32.000 Anmeldungen vorliegen haben.

Mit dem Weltjugendtag verbindet der Papst den tiefen Wunsch, den Glauben, die Kirche und die jungen Menschen miteinander zu verbinden. Die Geschichte der Weltjugendtage, vor gut 20 Jahren von Papst Johannes Paul II. ins Leben gerufen, kann durchaus als Erfolgsgeschichte bezeichnet werden: Von Rom über Buenos Aires, Manila, Paris und Toronto ist die Jugend der Welt zusammengekommen, um den gemeinsamen Glauben zu bekennen und in einer oft zerrissenen Welt ein Band der Einheit, des Friedens und der Versöhnung zu knüpfen. Viele Menschen, die in diesen Städten einen Weltjugendtag miterlebt haben, waren beeindruckt von der Lebendigkeit und dem friedlichen Miteinander der Teilnehmer.

Auch mich hat die Teilnahme an verschiedenen Weltjugendtagen immer fasziniert und ich bin sicher, dass Weltjugendtage auch künftig wichtige Ereignisse in unserer Weltkirche sein werden. Neben der alltäglichen und kontinuierlichen Jugendarbeit in den Gemeinden, Verbänden, Bewegungen und Initiativen auf Pfarr- und Diözesanebene ist es gut, wenn sich die Jugend der Welt in überschaubaren Zeiträumen auch auf internationaler Ebene trifft. Von den Weltjugendtagen bricht etwas auf, das über das Ereignis selbst hinaus nachwirkt. Dieses haben wir in den vergangenen Jahren auch in Deutschland erleben dürfen.

Vielen jungen Menschen gibt der Weltjugendtag das Gefühl einer Zugehörigkeit und Beheimatung in der Universalkirche, ja von Katholizität schlechthin. Wann sonst können Jugendliche die Vielfalt des Glaubens aus anderen Teilkirchen erleben? Wir werden in Köln sehr darauf achten, keine Sprach- oder Kontinentalghettos entstehen zu lassen. Jugendliche aus Kamerun werden Jugendlichen aus Lateinamerika ebenso begegnen können wie ihren deutschen Gastgebern. Vor allem bauen wir auf die schon bestehenden und vielleicht neu aufbrechenden Partnerschaften zwischen einzelnen Bistümern und Pfarrgemeinden weltweit und auf Solidaritätsaktionen deutscher Jugendlicher mit ihren ausländischen Freunden. Auch die kirchlichen Hilfswerke haben hierzu entscheidende Impulse beigetragen.

Natürlich ist der Weltjugendtag ein katholisches Ereignis, zu dem der Papst eingeladen hat. Aber Johannes Paul II. hat sich ja in seiner vor wenigen Wochen veröffentlichten Botschaft nicht nur an die katholischen Jugendlichen gewandt, sondern die Einladung weiter gefasst. Gerade hier liegt auch eine besondere Chance, die uns der Heilige Vater aufträgt. Er weiß um die konfessionelle Situation im Land der Reformation. Deshalb freuen wir uns, dass das Weltjugendtagskreuz mit der Marienikone Gast in evangelischen Kirchen sein durfte, dass evangelische und orthodoxe Gemeinden uns ihre Kirchen und Gemeindezentren zur Verfügung stellen und ihre Gastfreundschaft anbieten. Während der jüngsten Beratungen der Weltjugendtagsverantwortlichen in Rom vor wenigen Tagen sind auch Fragen der Ökumene behandelt worden. Es freut mich zu hören, dass es während des Weltjugendtags nun auch eine ökumenische Feier geben soll. Auch im Jugendfestival werden Christen anderer Konfessionen mitwirken. So wird deutlich: Universalkirche und Ökumene verbinden sich in einem katholischen Ereignis, zu dem der Papst alle Menschen guten Willens eingeladen hat.

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