| Pressemeldung

Presse-Statement des ADDES-Sprechers, Domvikar Paul Weismantel, zum 75-jährigen Jubiläum der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Diözesan-Exerzitien-Sekretariate (ADDES) am 18. September 2003 in Bingen

Die Arbeitsgemeinschaft hat einen sperrigen Namen, aber eine bewährte Tradition. Die Gründung der ADDES am 10. September 1928 beim Katholikentag in Magdeburg hat den Zusammenschluss der Diözesanverantwortlichen nachhaltig geprägt: Die Arbeitsgemeinschaft ist eine Brücke geblieben zwischen Ost- und Westdeutschland, zwischen alten und neuen Bundesländern; die Mitwirkung bei Katholikentagen, ob im Geistlichen Zentrum, auf der Kirchenmeile oder bei Einzelveranstaltungen, gehört bis heute zum Kernprogramm der ADDES. Die bewegte Geschichte der ADDES insbesondere in der Zeit des Zweiten Weltkrieges, ist dokumentiert in der Fachzeitschrift "Korrespondenz zur Spiritualität der Exerzitien" (vgl. Heft 35 [1977], S. 88-92 "Rückschau auf ein halbes Jahrhundert").Die Arbeitsgemeinschaft hat sich immer als Exerzitienbewegung verstanden, die offen ist für die "Zeichen der Zeit" und zugleich Sorge trägt für die Qualität geistlicher Angebote. Für die ADDES war es von ihrer Gründung an ein zentrales Anliegen, Exerzitien als Hilfe zur Selbsthilfe für das Apostolat der Laien anzubieten. In diesem Anliegen wurde die Arbeitsgemeinschaft großherzig unterstützt durch die Amtskirche und im Ordensbereich.Die ADDES kann als Spiegelbild für das Zusammenspiel unterschiedlicher Charismen und geistlicher Kompetenzen umschrieben werden. Die Wandlungen und Öffnungen in diesem Bereich sind auch optisch wahrnehmbar: während bis in die siebziger Jahre die Verantwortung für die Koordination der Exerzitienarbeit auf Bistumsebene überwiegend von Domkapitularen und Prälaten wahrgenommen wurde, ist der Kreis der Leiter diözesaner Exerzitiensekretariate heute sehr viel farbiger geworden, durch die Mitarbeit von Ordenschristen und kompetenten Laien, darunter zahlreiche Frauen.Die jährlichen Studientagungen der ADDES sind ein Experimentierfeld für neue Herausforderungen in der Exerzitienarbeit und im Feld geistlicher Begleitung. Dabei werden auch "heiße Eisen" und Grenzfragen aufgegriffen, wie die Auflistung in der Pressemappe dokumentiert. An die Referentinnen und Referenten, die immer in den Vorbereitungsprozess der Tagung einbezogen sind, werden hohe Anforderungen gestellt. Spannung wird bei den Studientagungen erzeugt durch die gezielte Einladung nachwachsender jüngerer Teilnehmerinnen und Teilnehmer und manchmal auch durch das Gespräch mit den Diözesanbischöfen der gastgebenden Diözese.Die Öffentlichkeitsarbeit der Arbeitsgemeinschaft ist aufgrund begrenzter finanzieller Ressourcen eher bescheiden. Ergänzend zur Erstellung kleiner Arbeitshilfen wurde für den Katholikentag 1978 in Freiburg das Faltblatt "Kurskorrektur - Exerzitien" erstellt. Das Faltblatt "Exerzitien - Leben ordnen, Glauben vertiefen" wurde mehrmals bei Katholikentagen eingesetzt, zuletzt beim 94. Deutschen Katholikentag Hamburg 2000. Ab 1998 wurden Informationen über Exerzitienhäuser und -kurse ins Internet gestellt. Mit dieser Plattform möchte die ADDES auch Personen erreichen, die bisher wenig Einblick und Zugang zu geistlichen Angeboten haben. Ein wichtiges Arbeitsfeld der ADDES ist die Kooperation und Vernetzung mit anderen Anbietern geistlicher Übungen: mit Orden und Säkularinstituten, neuen geistlichen Gemeinschaften und Bewegungen, mit Verantwortlichen im Feld der Berufungspastoral, mit ökumenischen Partnern und mit Verantwortlichen im deutschsprachigen Ausland, insbesondere in Österreich, aber auch in Luxemburg und in der Schweiz. Die gegenseitige Einladung zu Jahreskonferenzen und Studientagungen ist eine bewährte Tradition. Ermutigend ist die wachsende Nachfrage nach Exerzitien, Möglichkeiten der Glaubensvertiefung und geistlicher Begleitung, auch bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Diese Erwartungen werden von einem qualifizierten Personalangebot aufgefangen. In den diözesanen Exerzitiensekretariaten arbeitet in der Regel ein Team kompetenter Personen (Priester, Ordenschristen und Laien), die eine Ausbildung für Exerzitienbegleitung und geistliche Begleitung haben und oft auch als Supervisoren ausgerüstet sind. Für differenzierte geistliche Angebote stehen in Deutschland mehr als 150 Häuser zur Verfügung, in Trägerschaft der Diözesen oder einzelner Ordensgemeinschaften.Abschließend möchte ich einen Wunsch äußern, der sowohl die Diözesanvertreter wie die Bistumsleitungen betrifft. Das ADDES-Jubiläum sollte genutzt werden zur Ermutigung und zum Blick nach vorn: Exerzitienarbeit als missionarische Seelsorge zu verwirklichen, auch unter erschwerten kirchlichen und gesellschaftlichen Bedingungen.

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