| Pressemeldung

Präsentation des Forum Hochschule und Kirche e. V.

Statement von Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff, Vorsitzender der Kommission für Wissenschaft und Kultur, bei der Pressekonferenz am 26. April 2002

 Die Bedeutung der Hochschulen für die KircheUniversitäten und Fachhochschulen sind nach wie vor Kristallisationsorte wissenschaftlicher, kultureller und gesellschaftlicher Entwicklungen. Die katholische Kirche misst ihnen deshalb seit jeher eine hohe Bedeutung zu. Zentrale Orte der Hochschulpastoral sind die rund 130 Hochschulgemeinden mit über 220 hauptamtlichen sowie vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Theologischen Fakultäten, die Bischöflichen Stipendienwerke, die Geistlichen Gemeinschaften und die studentischen Verbindungen haben ihre je eigenen Anliegen und Rollen.Die neue bundesweite Struktur der HochschulpastoralAuf Grund verschiedener tiefgreifender Veränderungen musste für die Hochschulpastoral eine neue überdiözesane Struktur geschaffen werden. Zu nennen sind insbesondere die voranschreitende Säkularisierung unserer Gesellschaft, neue ethische Fragestellungen in der Forschung, die Differenzierung des Hochschulbereichs sowie die pastoralen Planungen der Bistümer. All dies stellt die Hochschulgemeinden vor große Herausforderungen. Auf Initiative der Deutschen Bischofskonferenz haben sich im Jahr 2001 alle mit der Hochschulpastoral befassten Organisationen und Stellen im Forum Hochschule und Kirche e.V. eine gemeinsame Plattform geschaffen. Nach einjähriger Erfahrung können wir heute erfreut feststellen, dass alle auf dem Feld der Hochschulpastoral tätigen Einrichtungen und Gruppierungen - von den Diözesen und Hochschulgemeinden über die Bischöfliche Studienförderung Cusanuswerk bis zur Katholischen Erwachsenenbildung - im Forum mitarbeiten. Diese Bündelung der Kräfte ist ein großer Erfolg.Das Forum soll die Hochschulgemeinden und die Diözesen subsidiär unterstützen. Dies geschieht vor allem durch die Qualifizierung von hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, durch geistliche Angebote und durch die Förderung der Zusammenarbeit der Hochschulgemeinden.Im Forum sollen bewährte Elemente der Hochschulpastoral fortgeführt und zugleich neue Wege beschritten werden. Neue Chancen bietet der Wissenschaftliche Beirat, der die gesamte Arbeit begleiten und eigene Symposien zu Hochschul-Themen durchführen soll. Wir Bischöfe hoffen, dass damit gute Voraussetzungen für den notwendigen Aufbruch in der Hochschulpastoral geschaffen sind. Ziele der HochschulpastoralNatürlich wollte die Deutsche Bischofskonferenz nicht nur eine Strukturreform. Zentral ist vielmehr das Anliegen, christlichen Glauben und Kirche an der Hochschule wieder präsenter zu machen. Die Frohe Botschaft ist angesichts zunehmender Orientierungsprobleme und neuer Fragen aktueller denn je. Denken Sie nur an die bioethischen Diskussionen, die uns nach wie vor herausfordern. Sie sind gerade auch in der hiesigen Universität angestoßen worden. Die Kirche muss sich diesen Dingen stellen und sie tut es auch. Die Hochschulpastoral geht von der Überzeugung aus, "dass der Glaube alle Bereiche des Menschen erfassen, durchdringen und durchdenken muss" ("Eckpunkte einer zukünftigen Hochschulpastoral" der Deutschen Bischofskonferenz, 1999). Es geht letztlich um eine Evangelisierung der Kultur in den Hochschulen. Die Hochschulgemeinden wollen "Kirche an der Hochschule" sein, die in Liturgie, Martyrie und Diakonie erfahrbar wird. Die Gemeinden fördern das geistliche Wohl und das intellektuelle Wissen der Hochschulmitglieder und versuchen, möglichst ganzheitliche Hilfe zu leisten. Mit ihren seelsorglichen Angeboten, zu denen auch Bildung, Beratung und soziale Hilfe gehören, tragen die Gemeinden zum Wachsen und Reifen einer christlichen Persönlichkeit bei. Lassen Sie mich abschließend einige Felder benennen, die für die Hochschulpastoral auch in Zukunft von großer Bedeutung sein werden:Hochschulpastoral muss gerade in Deutschland - dem Land der Reformation - von ökumenischem Geist erfüllt sein. Hier gibt es gute Erfahrungen. Es bleibt aber noch viel zu tun.Hochschulpastoral wird sich stets bemühen, den Dialog der Glaubenden untereinander zu ermöglichen. Zunehmend wichtig ist aber auch der Dialog mit den anderen Religionen und Kulturen, mit den Fernstehenden und den Nichtglaubenden. Wir müssen den Mut haben, wieder missionarisch Kirche zu sein.Hochschulpastoral muss Benachteiligte und Menschen in Not im Blick behalten. Vor allem die ausländischen Studierenden vertrauen auf die partnerschaftliche Begleitung durch die Hochschulgemeinden. Mit einem gewissen Stolz können wir sagen, dass die Gemeinden nach wie vor wichtige Ansprechpartner für viele ausländische Studenten sind - ohne Ansehen der Konfession oder Religion.Hochschulpastoral wird sich im Rahmen ihres Gesamtauftrages auch künftig dafür einsetzen, dass sich die Rolle der Frau in Kirche, Gesellschaft und Hochschule weiter verbessert. Mit dem Forum Hochschule und Kirche e.V. ist eine Einrichtung geschaffen worden, die die Hochschulgemeinden in den Diözesen bei der Bewältigung dieser Aufgaben wirkungsvoll unterstützen kann. Ich danke allen, die zum Gelingen dieser Neuordnung beigetragen haben. 

Cookie Einstellungen

Wir verwenden Statistik Cookies um zu verstehen, wie Sie mit unserer Webseite interagieren.

Anbieter:

Google

Datenschutz

Matomo

Datenschutz

Diese Cookies sind für den Betrieb der Webseite zwingend erforderlich. Hier werden bspw. Ihre Cookie Einstellungen gespeichert.

Anbieter:

Deutsche Bischofskonferenz

Datenschutz