| Pressemeldung | Nr. 078

Patriarch Bartholomaios I. zu Besuch bei der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn

„Die Welt benötigt wie nie zuvor Dialog, Toleranz und Versöhnung“

 

Das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie, der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel Bartholomaios I., hat heute die Deutsche Bischofskonferenz besucht. Bei einem Gottesdienst in der Kapelle des Sekretariats rief Bartholomaios zur Versöhnung in der Welt auf und warnte vor Christenverfolgungen weltweit. „Die Gesellschaft in der ganzen Welt benötigt wie nie zuvor Dialog, Toleranz und Versöhnung. Insbesondere dieser Geist der Aussöhnung und der Vergebung ist erforderlich zwischen den Vertretern der christlichen Kirchen und der verschiedenen Weltreligionen“, so Bartholomaios.

Der Ökumenische Patriarch wurde in Bonn vom Vorsitzenden der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Gerhard Feige (Magdeburg), Bischof Dr. Gregor Maria Hanke OSB (Eichstätt), Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann (Speyer), Weihbischof Dr. Hans-Jochen Jaschke (Hamburg), Weihbischof Dr. Nikolaus Schwerdtfeger (Hildesheim) und dem Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, Pater Dr. Hans Langendörfer SJ, willkommen geheißen. Anlass des Besuchs in Bonn ist das 50-jährige Jubiläum der Gründung der Griechisch-Orthodoxen Metropolie in Deutschland. Am Freitag trifft Bartholomaios in München mit dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, zusammen.

Das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie forderte in einer Predigt beim Gottesdienst dazu auf, jede Form der Spaltung unter den Christen zu überwinden und der Leugnung der Existenz Gottes in der Öffentlichkeit mit einem klaren Zeugnis zu Christus zu begegnen. Frieden auf Erden könne nur gelingen, wenn jeder mit sich selbst in Frieden lebe: „Gott steht vor der Tür unserer Seele und klopft leise und unauffällig an. Er erwartet unsere freiwillige Aufforderung, ihn hineinzulassen“, so Bartholomaios. Ausdrücklich ging der Patriarch auf seine geplante Begegnung mit Papst Franziskus ein, den er in wenigen Wochen in der Jerusalemer Grabeskirche zum ökumenischen Gebet trifft. Er hoffe, dass diese Begegnung „zur weiteren Pflege der geschwisterlichen Beziehungen zwischen der Orthodoxen Kirche und insbesondere mit dem Ökumenischen Patriarchat und der Kirche von Rom beitragen möge.“

Bischof Feige würdigte anschließend in seiner Ansprache das gute Verhältnis von katholischer und griechisch-orthodoxer Kirche in Deutschland: „Erfolgreich arbeitet die Gemeinsame Kommission der Deutschen und der Orthodoxen Bischofskonferenz an Texten über die Feste des Kirchenjahres in Ost und West. Auch auf diese Weise zeigen wir, dass wir bei allen Unterschieden in der liturgischen Gestaltung doch in unserem Glauben sehr nahe beieinander sind“, so Bischof Feige. Außerdem beobachte die Deutsche Bischofskonferenz die Situation der Christen in der Türkei aufmerksam: „Sie richtet fortlaufend ihr Augenmerk auf die Frage, wie dort mit dem Menschenrecht auf Religionsfreiheit umgegangen wird. Seien Sie gewiss, dass die Deutsche Bischofskonferenz sich auch in Zukunft den Christen in der Türkei solidarisch verbunden weiß“, sagte Bischof Feige.

Patriarch Bartholomaios zeigte sich besorgt über die Situation der Christen weltweit, die „an vielen Orten einen erneuten Anstieg der Verfolgungen und des Martyriums erleben. Viele Christen, gleich welcher Konfession oder Nationalität, werden heute Opfer vielfältiger Verfolgungen, ja, sie werden sogar zum Tode verurteilt und hingerichtet, nur, weil sie es gewagt haben, ihren christlichen Glauben und ihre christliche Identität zu bekennen und zu bewahren.“ Jeder Form des unkontrollierten Gewaltausbruches müsse entgegen gewirkt werden, so der Patriarch. Christen dürften niemals in dieser Situation indifferent bleiben: „Deshalb ist es notwendig, dass wir unsere Kräfte bündeln, um, soweit dies möglich ist, ein weiteres Ansteigen der Gewalt und der Verfolgungen zu verhindern.“


Hinweis:

Die Predigt von Patriarch Bartholomaios, die Rede bei der Begegnung mit Mitgliedern der Deutschen Bischofskonferenz und die Ansprache von Bischof Feige finden Sie untenstehend als pdf-Datei.

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