| Pressemeldung | Nr. 159

Ökumenisches Wort zu 20 Jahren deutsche Einheit

„Eine große Tat der Solidarität“

Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, haben in einem gemeinsamen Wort an die Wiederherstellung der Deutschen Einheit vor 20 Jahren am 3. Oktober 1990 erinnert.

Darin heißt es, auch zwanzig Jahre nach dem Ereignis sei es „schier unglaublich“, dass die „Teilung unseres Landes, die ein unverrückbares politisches Faktum zu sein schien“ überwunden wurde. Dies sei „eine Wendung der Dinge, für die wir Gott nicht genug danken können“ und gleichzeitig „eine Mahnung, dass wir uns auch sonst nicht kleingläubig in den so genannten Realitäten dieser Welt einrichten und mit ihnen abfinden sollen“. Der 20. Jahrestag der Wiederherstellung der deutschen Einheit sei ein guter Anlass, um innezuhalten und das Erreichte zu bedenken.

Die deutsche Einheit sei bis heute eine große Tat der Solidarität. Über den Solidaritätszuschlag sei jeder Steuerpflichtige nach dem Maße seiner finanziellen Leistungsfähigkeit daran beteiligt, den Aufbau Ost voranzu-bringen: „Das ist ein Beitrag, der niemanden überfordert.“ Auch der „enorme Solidaritätsbeitrag der Sozialkassen“ dürfe nicht vergessen werden. Die Einbeziehung der ostdeutschen Bevölkerung in die Rentenversicherung, die Krankenversicherung und die Arbeitslosenversicherung habe wesentlich dazu beigetragen, dass in allen tiefgreifenden Veränderungen die soziale Absicherung gesichert war und auch zukünftig gesichert sei. Deshalb könnten die Deutschen stolz darauf sein, was in den vergangenen zwanzig Jahren gemeinsam an Aufbauleistung in den neuen Ländern erreicht worden ist.

Allerdings hätten sich noch nicht alle Erwartungen erfüllt. Das Zusammenwachsen der Deutschen – gesellschaftlich, politisch, wirtschaftlich, aber auch kulturell – bleibe eine Aufgabe, die noch weit in die Zukunft hineinreiche. Die beiden großen christlichen Kirchen seien bereit, ihren Beitrag „zu einer guten und gerechten Entwicklung unserer Gesellschaft und unseres Staates“ zu leisten.

Besonders froh seien die beiden Kirchen, dass die Wiederherstellung der staatlichen Einheit Deutschlands nicht nur als Antwort auf die deutsche Frage zu betrachten, sondern sie als Bestandteil einer gesamteuropäischen Einigung zu begreifen sei. Auch und gerade deshalb sei der 20. Jahrestag des Tags der deutschen Einheit für die Kirchen ein Tag der Freude.

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