| Pressemeldung

Ökumenischer Patriarch von Konstantinopel besucht vom 22. bis 29. Oktober 1993 die Bundesrepublik Deutschland

Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I (Erzbischof von Konstantinopel, dem Neuen Rom, und Ökumenischer Patriarch) besucht Deutschland in der Zeit vom 22. bis 29. Oktober 1993 auf gemeinsame Einladung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Deutschen Bischofskonferenz. Es ist der erste offizielle Besuch eines Ökumenischen Patriarchen in Deutschland. Das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel ist die Mutterkirche der orthodoxen Kirchen. Es hat einen Ehrenprimat vor den drei anderen Patriarchaten von Alexandria, Antiochia und Jerusalem inne sowie vor den sogenannten Patriarchaten von Moskau und Ganz Rußland, Serbien, Rumänien und Georgien und vor den autokephalen und autonomen orthodoxen Kirchen. Der Patriarch ist unter den Leitern der 14 selbständigen orthodoxen Kirchen als "Primus inter pares" anzusehen. So ist er das geistliche Oberhaupt von mehr als 600 Millionen orthodoxen Christen auf der Welt.

Bartholomaios I wurde im Februar 1940 auf der Insel Imbros/Türkei geboren. Nach der Schulzeit studierte er an der Theologischen Hochschule von Chalki. 1961 wurde er zum Diakon geweiht. Weitere Studienaufenthalte absolvierte der Ökumenische Patriarch in Rom am Päpstlichen Institut für Orientalische Studien, am Ökumenischen Institut in Bossey/Schweiz und an der Universität München. 1969 erfolgte die Weihe zum Priester, wenige Monate später erhob ihn Patriarch Athenagoras zum Archimandriten (höchste Stellung innerhalb des mönchischen Priestertums vor einer Bischofsweihe). Bis 1990 war Bartholomaios I Direktor des Persönlichen Büros des Ökumenischen Patriarchen Dimitrios. Am 14. Januar 1990 wurde er zum Metropoliten von Chalcedon und am 22. Oktober 1991 zum Erzbischof von Konstantinopel, dem Neuen Rom, und Ökumenischen Patriarchen gewählt. Er ist Mitglied im Exekutiv- und Zentralausschuß des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK).

Der Besuch in der Bundesrepublik erfolgt neben dem theologischen Dialog mit den beiden Großkirchen auch unter dem Gesichtspunkt eines Pastoralbesuches bei den griechischen orthodoxen Gemeinden in Deutschland, die unter der Jurisdiktion des Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel stehen. Somit ist des Patriarchat zum unmittelbaren Nachbarn und ökumenischen Partner der beiden großen Kirchen in Deutschland geworden. Die 1963 gegründete Griechisch Orthodoxe Metropolie von Deutschland ist mit ihren mehr als 330.000 Mitgliedern heute die drittgrößte Kirche in unserem Lande und wird von einem Metropoliten (Augoustinos) und drei Vikarbischöfen geleitet.

Der Besuch des Patriarchen ist für Deutschland ein herausragendes ökumenisches Ereignis, das nicht nur kirchliche, sondern auch politische Beachtung findet.

So sind Begegnungen mit dem Bundespräsidenten, der Bundestagspräsidentin, dem Bundeskanzler und Ministerpräsidenten vorgesehen. Weiterhin sind Empfänge bei den Botschaften der Republiken Türkei und Griechenland eingeplant. Das ausführliche Programm können Sie bei den Pressestellen der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Deutschen Bischofskonferenz anfordern.

Diese Pressemitteilung wird zeitgleich in Hannover und Bonn veröffentlicht.

Bonn/Hannover, 19. Oktober 1993

Peter Kollmar    
Pressesprecher der    
Evangelischen Kirche in Deutschland  

Dr. Rudolf Hammerschmidt
Pressestelle der Deutschen Bischofskonferenz

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