| Pressemeldung | Nr. 75

Oberhaupt der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche, Kardinal Husar, hält Festrede beim St. Michael-Jahresempfang des Kommissariats der deutschen Bischöfe am 4. November 2002 in Berlin

Berlin. Rund 400 Gäste nahmen am diesjährigen St. Michael-Empfang des Kommissariats der deutschen Bischöfe in der Katholischen Akademie in Berlin teil, darunter Bundespräsident Johannes Rau, Bundestagspräsident Wolfgang Thierse und Bundesinnenminister Otto Schily.
Der Festredner, Kardinal Lubomyr Husar, Großerzbischof von Lemberg und Oberhaupt der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche, wies auf den Beitrag der Katholischen Ostkirchen zur Einigung Europas hin. Besonders der Ukraine komme aufgrund der geopolitischen Lage eine Mittlerrolle bei der Verständigung zwischen Ost- und Westeuropäern zu. Er betonte, dass das Christentum das gemeinsame Herz, "das einzig mögliche Prinzip" der wieder zu gewinnenden Einheit Europas sei: "Die christliche Lehre und die christliche Kultur haben Europa zu Europa gemacht." Im Blick auf die Europäische Union seien ökonomische, soziale und politische Faktoren allein nicht in der Lage, ein Einheitsgefühl zu schaffen. Für die Ukraine sähe Kardinal Husar eine "große Gefahr", sich in ein Europa einzugliedern, das seine christlichen Wurzeln und Grundwerte aufgegeben habe.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, hob die Bedeutung der Katholischen Ostkirchen für das Zusammenwachsen von West- und Osteuropa hervor. Gleichzeitig wies er auf die Herausforderungen hin, vor denen die Politik in Deutschland stehe: Der wirtschaftliche Aufschwung lasse auf sich warten, der Abbau der Arbeitslosigkeit und die Stärkung der sozialen Sicherungssysteme erforderten besondere Anstrengungen, manche Fragen des Lebensschutzes seien ungelöst. Auch der europäische Einigungsprozess, die Herausforderungen der Globalisierung und eine nicht auf Europa beschränkte Friedenssicherung seien wichtige Themen der politischen Agenda. Die Kirche werde gerne ihren Beitrag leisten, um "bei der Inangriffnahme der konkreten Gestaltungsprobleme unserer Gesellschaft ein möglichst hohes Maß an Gemeinsamkeit mindestens in den Grundüberzeugungen und Grundwerten" zu erreichen.
Zu den Gästen des St. Michael-Jahresempfangs gehörten die Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Vorsitzende der CDU, Dr. Angela Merkel, Altbundespräsident Dr. Richard von Weizsäcker, der Erzbischof von Berlin, Kardinal Georg Sterzinsky, der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Prof. Dr. Hans Joachim Meyer, der Bevollmächtigte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Prälat Dr. Stephan Reimers sowie zahlreiche Angehörige des Diplomatischen Corps.

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