"Neue Impulse" für die katholische Männerseelsorge und eine "Neuorientierung an den veränderten Lebenswelten von Männern" erwartet der Beauftragte der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz, Weihbischof Prof. Dr. Ludwig Schick von den neuen Richtlinien der Deutschen Bischofskonferenz für die Männerseelsorge und kirchliche Männerarbeit, die er am 4. Dezember in Fulda der Öffentlichkeit vorstellte.
"Damit sie das Leben haben und es in Fülle haben" (Joh 10,10). Dieses Wort Jesu enthalte den Auftrag der Kirche und gebe ihr das Ziel vor. Um Frauen, Männern, Kindern, Jugendlichen und Senioren das Leben in Fülle zu ermöglichen, entfalte die Kirche die Pastoral unter anderem in Männer- und Frauenseelsorge, Kinder- und Jugendarbeit. "Die Kirche möchte zwar eine Gemeinschaft aller in Einheit und Liebe sein, in der es ,nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht Mann und Frau' (Gal 3,28) gibt. Eine solche ,Familie Gottes', die zum Wohl der Menschheit und Schöpfung wirken soll, gibt es aber nur, wenn jeder einzelne die Fülle seines Lebens erreicht. Deshalb müssen auch die einzelnen von der Kirche begleitet werden auf dem Weg der reifen Selbstwerdung", so Schick.
Verschiedene Studien der letzten Jahre hätten gezeigt, dass Männer auf dem Weg zur Fülle ihres Lebens neue Impulse, Erkenntnisse und Erfahrungen brauchten. Verschiedene gesellschaftliche Umbrüche hätten eine Rollenverunsicherung mit sich gebracht und viele Männer in Identitätskrisen gestürzt, die überwunden werden müssten.
Diese Einsicht habe die Bischofskonferenz bewegt, die Revision der Richtlinien für die Männerarbeit aus dem Jahr 1982 in Auftrag zu geben. "Wir erwarten uns von ihnen Anregungen für die Seelsorge an den Männern in den Diözesen und Pfarreien, in den Verbänden und Vereinigungen, den nationalen und internationalen Zusammenschlüssen. Wir hoffen und wünschen, dass die neuen Richtlinien dem Leben in Fülle für die Männer, für die Kirche und für die Gesellschaft dienen", betonte Schick in Fulda.