| Pressemeldung | Nr. 217

Neue Arbeitshilfe „Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen in unserer Zeit – Indonesien“

„Das Recht auf Religions- und Weltanschauungsfreiheit ist nicht verhandelbar“

Die Deutsche Bischofskonferenz hat heute (4. Dezember 2013) in einem Pressegespräch ihre neue Arbeitshilfe „Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen in unserer Zeit – Indonesien“ vorgestellt. Indonesien bildet in diesem Jahr das Schwerpunktland der Initiative „Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen in unserer Zeit“, die vor zehn Jahren von der Deutschen Bischofskonferenz ins Leben gerufen wurde.

Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg), Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, erinnerte an die lange Tradition der religiösen Toleranz in Indonesien. Besorgt zeigte er sich jedoch angesichts der Radikalisierung einiger religiös oder politisch motivierter Gruppen innerhalb der indonesischen Gesellschaft: „Von einer systematischen Christenverfolgung kann in dem ostasiatischen Inselreich nicht die Rede sein; uns beunruhigen aber dennoch offenkundige Tendenzen, die die Spielräume der Christen in dieser Region mehr und mehr einengen und sogar schon zu gewaltsamen Übergriffen auf Kirchen und Gläubige geführt haben.“ So wurden 2013 in der ersten Jahreshälfte 30 Gottesdienststörungen christlicher Kirchen gemeldet, 2012 waren es insgesamt 74. Das Recht auf Religions- und Weltanschauungsfreiheit sei nicht verhandelbar, so Erzbischof Schick weiter. Am Beispiel Indonesiens könne man ablesen, wie wichtig es sei, immer wieder auf Verletzungen dieses fundamentalen Menschenrechts hinzuweisen.
Pater Ignatius Ismartono SJ, indonesischer Jesuit und langjähriger Sekretär der Kommission für Interreligiösen Dialog der Indonesischen Bischofskonferenz, belegte diese Restriktionen gegenüber religiösen Minderheiten mit konkreten Beispielen. Er verwies auf die Probleme, eine Erlaubnis für Kirchenneubauten zu erhalten. Da hierfür die Zustimmung der lokalen Behörden und Anwohner notwendig sei, sähen sich insbesondere kleine christliche Gruppen großen Schwierigkeiten ausgesetzt. Auch eine Benachteiligung der christlichen Bevölkerung im politischen Bereich sei zu beobachten. „In unserer Verfassung“, so Pater Ismartono, „ist die Religionsfreiheit verankert. Das hindert jedoch einige Entscheidungsträger auf lokaler Ebene nicht daran, dieses Recht auszuhebeln. Von der politischen Führung in Jakarta werden diese Fälle oftmals ignoriert.“

Der Präsident des Internationalen Katholischen Missionswerks missio in Aachen, Prälat Dr. Klaus Krämer, sieht angesichts dieser Entwicklungen auch die Politik in Deutschland herausgefordert: „Der neue Koalitionsvertrag, dessen Bestätigung durch die Mitglieder der SPD ja noch aussteht, betont ausdrücklich den stärkeren Einsatz der neuen Bundesregierung für das Recht auf Religionsfreiheit und die Solidarität mit bedrängten Christen. Das katholische Hilfswerk missio begrüßt ausdrücklich, dass sich neben der Deutschen Bischofskonferenz auch die deutsche Bundesregierung für dieses Menschenrecht einsetzt.“

Hintergrund

Die Initiative „Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen in unserer Zeit“ macht durch Informationsbroschüren und öffentliche Veranstaltungen auf die Notsituationen von Christen in unterschiedlichen Teilen der Welt aufmerksam. Den Tag des Heiligen Stephanus, den Zweiten Weihnachtstag, begeht die katholische Kirche in Deutschland als Gebetstag für verfolgte und bedrängte Christen.

Hinweise:
Die Statements von Erzbischof Dr. Ludwig Schick, Pater Ignatius Ismartono SJ und Prälat Dr. Klaus Krämer finden Sie untenstehend zum Herunterladen.

Die Arbeitshilfe „Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen in unserer Zeit – Indonesien“ kann ab sofort in der Rubrik "Veröffentlichungen" bestellt oder als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Weitere Informationen zur Initiative "Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen in unserer Zeit" finden Sie auf unserer Initiativen-Seite.

 

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