| Pressemeldung | Nr. 067

Missbrauchsvorwürfe gegen Priester im Auslandsdienst

Gegen einen Priester aus dem Bistum Mainz, der dem Schönstatt-Institut der Diözesanpriester angehört und der gegenwärtig in der Deutschen Auslandsseelsorge in Washington D. C. eingesetzt ist, sind Missbrauchsvorwürfe bekannt geworden. Wie durch den Generalrektor des Schönstatt-Instituts in Simmern am 30. März 2010 mitgeteilt wurde, steht der betroffene Priester im Verdacht, in den späten 80er und frühen 90er Jahren sexuelle Beziehungen zu weiblichen Jugendlichen und jungen Frauen unterhalten zu haben, die sich ihm in seiner Eigenschaft als Seelsorger der Schönstatt-Mädchenjugend anvertraut hatten. Der Verdacht auf sexuellen Missbrauch von Kindern unter 14 Jahren besteht nicht.

Das Bistum Mainz hat unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorwürfe die für den Fall zuständige Staatsanwaltschaft beim Landgericht Darmstadt informiert und auch der Deutschen Bischofskonferenz Mitteilung gemacht. Es hat den betroffenen Priester nach Deutschland beordert und ihn bis zur Klärung der Vorwürfe von seinem Dienst beurlaubt. Auch die Katholische Auslandsseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz hat sich gleichzeitig und mit sofortiger Wirkung von dem betroffenen Geistlichen getrennt. Sie hat den für den Einsatzort des Priesters zuständigen Erzbischof darüber informiert, dass der Priester nicht mehr zur Verfügung steht. Sobald die Anreise per Flugzeug wieder möglich ist, wird ein Vertreter der Katholischen Auslandsseelsorge die Gemeinde besuchen und mit ihr  die bestehende Sachlage erörtern.
 
Nach den dem Bistum jetzt vorliegenden Kenntnissen wusste die Leitung des Schönstatt-Instituts spätestens seit Ende März 2004 über die genannten Verdachtsmomente Bescheid, weil sich eines der Opfer Hilfe suchend an das Institut gewandt hatte. Das Bistum Mainz wurde nicht über den konkreten Verdacht informiert. Der Generalrektor der Priestergemeinschaft bat den Bischof von Mainz unter Hinweis auf eine frühere Beziehung des betroffenen Priesters zu einer Frau darum, ihm eine Zeit der Besinnung zu gewähren. Er schlug vor, ihn nicht, wie geplant, im Bistum Mainz einzusetzen, sondern ihm eine Neuorientierung als Auslandspriester zu ermöglichen.
 
Hätten das Bistum Mainz und die Deutsche Bischofskonferenz bereits im Jahre 2004 von den Vorwürfen Kenntnis erhalten, hätten sie bereits zum damaligen Zeitpunkt die jetzt erfolgten Schritte eingeleitet. Das Bistum Mainz und die Deutsche Bischofskonferenz bleiben in Fällen des Verdachts von sexuellem Missbrauch bei ihrer Linie der konsequenten Aufklärung.

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