| Pressemeldung | Nr. 227

Koptisch-Orthodoxer Papst Tawadros II. auf Deutschlandbesuch

Bischof Feige: „Wir sind solidarisch mit den Christen in Ägypten“

Das Oberhaupt der Koptisch-Orthodoxen Kirche, Papst Tawadros II., hat heute einen Gottesdienst im Kloster der heiligen Jungfrau Maria und des heiligen Mauritius in Höxter-Brenkhausen gefeiert. Anlass war der 20. Jahrestag, an dem die Koptisch-Orthodoxe Kirche in Deutschland das Klostergebäude übernommen hat. Der Vorsitzende der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Gerhard Feige, nahm an der Liturgie teil. In seinem Grußwort würdigte er das Kloster als geistliche Heimat für viele koptisch-orthodoxe Christen in Deutschland.

Die guten Kontakte zwischen koptisch-orthodoxen und katholischen Christen zeigten sich auch auf der Weltebene. Bischof Feige erinnerte dabei an die jüngste Begegnung in Rom: „Schon bald nach der Wahl von Papst Franziskus haben Sie, Heiligkeit, den Wunsch geäußert, mit dem neuen Nachfolger Petri zusammenzutreffen. Es war ein zukunftsweisendes Signal, dass Ihrer beider Begegnung am 10. Mai 2013 stattfand – auf den Tag genau 40 Jahre nach jenem bahnbrechenden Treffen Ihres verehrten Vorgängers Papst Shenouda III. mit Papst Paul VI., bei dem beide feierlich unsere Gemeinsamkeit im Bekenntnis an Jesus Christus in Übereinstimmung mit den apostolischen Traditionen erklärt hatten“, so Bischof Feige.

Bischof Feige dankte Papst Tawadros II. auch für sein ökumenisches Engagement vor Ort in Ägypten, das sich in seiner Teilnahme an der Inthronisation des neuen Patriarchen der Koptisch-Katholischen Kirche im März gezeigt habe. „Dies ist eine einmalige Geste in der bisherigen Geschichte unserer Kirchen. Mit großem Engagement bringt Ihre Kirche sich auch in die Gemischte Internationale Kommission für den theologischen Dialog zwischen der katholischen Kirche und den orientalisch-orthodoxen Kirchen ein. Dass diese Kommission eingerichtet wurde, ist eine Frucht der guten Arbeit der vorausgehenden bilateralen theologischen Dialoge zwischen der Koptisch Orthodoxen Kirche und der katholischen Kirche.“

In seinem Grußwort ging Bischof Feige auch auf die aktuelle Lage in Ägypten ein: „Die Deutsche Bischofskonferenz betrachtet die Situation, die über viele Menschen großes Leid bringt, mit Sorge. Es stimmt uns nachdenklich und traurig, dass unzählige Christen ihre Heimat verlassen und die christliche Tradition in Ländern, in denen das Christentum von frühester Zeit an präsent war, zu schwinden droht. Angesichts dieser Entwicklung ist es von großer Dringlichkeit, dass alle christlichen Kirchen gemeinsam dafür Sorge tragen, dass das Christentum dort, wo es seine Wurzeln hat, lebendig bleibt“, so Bischof Feige. Die Einrichtung eines „Nationalen Rates der christlichen Kirchen“ in Ägypten, für die sich Papst Tawadros II. stark gemacht hat, sei ein gutes Zeichen für den Willen der Kirchen in Ägypten miteinander Kontakt zu halten und gemeinsam für eine Erneuerung der Gesellschaft zu wirken.

„Gern versichere ich Sie der Solidarität der Deutschen Bischofskonferenz mit der Koptisch Orthodoxen Kirche und allen Christen in den Krisengebieten im Nahen Osten. Wir werden die Entwicklungen auch weiterhin aufmerksam beobachten und sie mit unserem Gebet begleiten. Dabei wissen wir auch um die besondere Herausforderung, vor der die Koptisch-Orthodoxen Gemeinden ebenso wie die Gemeinden anderer orientalisch-orthodoxer Kirchen in Deutschland derzeit stehen, wenn es darum geht, Flüchtlinge aufzunehmen, die angesichts der Unruhen in ihrer Heimat bei uns Zuflucht suchen, und ihnen dabei zu helfen, sich hier zurechtzufinden“, sagte Bischof Feige weiter.

Papst Tawadros ist am Samstag in Deutschland eingetroffen. Die letzte Station wird Berlin sein. Dort lädt der Erzbischof von Berlin, Kardinal Rainer Maria Woelki, an diesem Montag zu einem Empfang ein, an dem auch der Apostolische Nuntius, Erzbischof Nikola Eterović, teilnimmt.

Papst Tawadros II. ist der 118. Nachfolger auf dem Thron des Evangelisten Markus in Kairo und das weltweite Oberhaupt der Koptisch-Orthodoxen Kirche. Er wurde 1952 im ägyptischen Mansura geboren und 1997 zum Bischof geweiht. Nach dem Tod seines Vorgängers, Papst Shenouda III., am 17. März 2012 wurde Tawadros II. am 4. November 2012 zum neuen Oberhaupt gewählt.


Hinweis:

Das Grußwort von Bischof Dr. Gerhard Feige bei der Begegnung mit Papst Tawadros II. finden Sie untenstehend zum Herunterladen.

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