In über 600 katholischen Kirchen und sonstigen kirchlichen Bauten werden am bundesweiten "Tag des offenen Denkmals" (Sonntag, 8. September 2002) Sonderprogramme und Führungen für Besucher angeboten. Der "Tag des offenen Denkmals" bietet eine besondere Gelegenheit, historische Kirchengebäude hautnah kennen zu lernen. Neben den gottesdienstlich genutzten Kirchenräumen, die im katholischen Bereich normalerweise tagsüber immer geöffnet sind, werden auch Bereiche gezeigt, die dem öffentlichen Zutritt sonst verwehrt bleiben.
Auch wenn wohl jeder schon einmal ein altes Kirchengebäude betreten hat - manch faszinierender Gebäudeteil bleibt dem Auge des "normalen" Kirchenbesuchers verborgen: Trutzige Turmkammern, geheimnisvolle Grüfte, kunstvoll konstruierte Dachstühle mit jahrhundertealtem Gebälk, Innenansichten einer historischen Orgel sind Beispiele für kirchliche Denkmäler, die am "Tag des offenen Denkmals" besichtigt werden können.
Viele bauliche Merkmale alter Kirchen erscheinen dem Laien heute rätselhaft: Warum sind die Grundrisse der meisten Kirchen nach Osten ausgerichtet? Warum ist in manchen Kirchen der Altarbezirk durch eine säulengestützte Trennwand vom übrigen Kirchenraum abgetrennt? Was hat es mit dem kleinen Mauerdurchbruch auf sich, der neben etlichen Klosterpforten vorhanden ist? Diese und viele andere Fragen werden am "Tag des offenen Denkmals" in den meisten deutschen Diözesen in Sonderführungen und Vorträgen vor Ort beantwortet. Vielleicht entdeckt dabei auch der eine oder die andere (wieder) für sich ganz persönlich das, was kirchliche Architektur so einzigartig macht: Dass sie eine zeitüberdauernde religiöse Botschaft widerspiegelt und dadurch bereichernde geistige Tiefendimensionen eröffnet.
Nähere Informationen über kirchliche Denkmäler, die sich am "Tag des offenen Denkmals" beteiligen, finden sich hier oder können bei den Generalvikariaten / Bischöflichen Ordinariaten der jeweiligen erfragt werden.