| Pressemeldung

Katholischer Kinder- und Jugendbuchpreis 1999 verliehen

Der von der Deutschen Bischofskonferenz gestiftete Katholische Kinder- und Jugendbuchpreis 1999 ist am Mittwoch (27.10.1999) an den schwedischen Autor Henning Mankell für sein Buch „Das Geheimnis des Feuers“ (F. Oetinger-Verlag Hamburg 1997) überreicht worden. In Paderborn würdigte Erzbischof Dr. Johannes Joachim Degenhardt dabei das vielfältige Engagement der Katholischen öffentlichen Büchereien. Anlässlich der Verleihung erklärte Degenhardt: „Die Erfahrung, die Kinder und Jugendliche bei der Lektüre von Büchern machen, können prägend sein. Wir sollten die Wirkungsweise von Büchern nicht unterschätzen.“ Außerdem appellierte der Erzbischof für ein verstärktes Engagement in der Buchpastoral. Das Preisbuch, zu dem die Jury weitere 13 Titel auf eine Empfehlungsliste gesetzt hat, mache auf Probleme und Lebensperspektiven anderer Menschen in anderen Kulturen aufmerksam: „Bücher sind die Brücke zur Welt der anderen!“

Die Jury hat den Preisträger unter 327 eingereichten Büchern aus 76 Verlagen ausgewählt. Die Preissumme von DM 15.000 wird mit DM 10.000 dem Autor und mit DM 5.000 der Übersetzerin Angelika Kutsch (Hamburg) zuerkannt, die Henning Mankell, der aus Mosambik nicht zur Preisverleihung anreisen konnte, in Paderborn vertrat. Der Preisträger dankte der Deutschen Bischofskonferenz für die Auszeichnung: „In meinem Buch habe ich versucht, einer andauernden Tragödie ein menschliches Gesicht zu geben: all jenen Menschen, die von Tretminen verstümmelt oder getötet wurden. Sofia ist ein Mensch, der diese Tragödie sichtbar gemacht hat. Ich möchte mich, auch in Sofias Namen, für den Preis bedanken.“ Im Preisbuch wird die Geschichte des Mädchens Sofia erzählt. Sie lebt im bürgerkriegsgeplagten Mosambik und wird durch eine Tretmine lebensgefährlich verletzt. Damit das, was sie erlebt und erlitten hat, nicht vergessen wird, hat Henning Mankell ihre Geschichte aufgeschrieben. Die tragfähigen religiösen Motive in dem Roman, die auch im christlichen Sinn konkretisiert werden können, die Frage wie Gott solches Leid zulassen könne, aber auch die packende, menschliche Substanz und die literarische Qualität zeichnen das Buch aus.

Weihbischof Werner Radspieler (Bamberg) würdigte den Preis als Hilfestellung, dem Buch einen Platz auf dem Markt der Medien zu garantieren. Es lohne sich auch künftig, religiös motivierte Literatur zu lesen. In Paderborn hat Radspieler nach zwölf Jahren als Vorsitzender der Jury des Preises die Arbeit an den Rottenburger Weihbischof Thomas Maria Renz abgegeben. Beim Abschied fügte Radspieler hinzu: „Die Beschäftigung mit der Kinder- und Jugendliteratur hat mir für meinen bischöflichen Dienst und dem damit verbundenen pastoralen Auftrag viel Freude und manche Motivation geschenkt.“

In Paderborn wurde auch das künftige Statut für den Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis vorgestellt, das der Ständige Rat zum 1. November 1999 in Kraft setzt. Demnach wird der Preis ab dem Jahr 2001 jährlich verliehen. Erzbischof Degenhardt betonte während der Preisverleihung, dass die Bischöfe diesen Wettbewerb ausgeschrieben hätten, „weil wir auf Bücher aufmerksam machen wollen, die beispielhaft und altersgemäß religiöse Erfahrungen vermitteln, Glaubenswissen erschließen und christliche Lebenshaltungen verdeutlichen.“ Der Katholische Kinder- und Jugendbuchpreis sei eine Plattform für Bücher, die zeigen, dass es eine Hoffnung auf Zukunft gebe, so Degenhardt.

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