| Pressemeldung | Nr. 123

Katholischer Beitrag zum „Tag des offenen Denkmals“ am 9. September 2012

Am „Tag des offenen Denkmals“, dem 9. September 2012, bieten über 2.000 katholische Kirchen und weitere kirchliche Bauten Besuchern bundesweit Führungen und Sonderveranstaltungen an. Auf dem Programm stehen auch Besichtigungsmöglichkeiten von Bereichen, die sonst dem öffentlichen Zutritt verwehrt bleiben.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat den „Tag des offenen Denkmals“ in diesem Jahr unter das Motto „Holz“ gestellt. Dieses Thema ist für die Kirche von besonderer Bedeutung, sind doch Baum und Holz uralte biblische Motive. Dies beginnt bei der Arche Noah, zieht sich über die Wurzel des Stammbaums Jesu hin bis zum Holz des Kreuzes, der „Planke, die uns rettet aus dem Schiffbruch dieser Welt", wie es im morgendlichen Preis- und Lobgesang der Karwoche heißt.

Zur Kirche gehören viele Denkmäler aus Holz, beispielsweise geschnitzte Altäre großer Meister wie Tilman Riemenschneider und Hans Leinberger, reich verzierte Orgelprospekte, kostbare Chorgestühle, Beichtstühle, barocke Kirchenbänke und beeindruckende Kanzeln, unter anderem aus bekannten Klosterwerkstätten wie Ochsenhausen oder Doberan.

Neben den gut sichtbaren hölzernen Schaustücken beherbergen die Gotteshäuser auch im Verborgenen wichtige und funktionstüchtige Holzdenkmäler, die nicht selten schon seit Jahrhunderten ihren Dienst tun. Im Orgel-Inneren gibt es zum Beispiel aufwendige Holzteile der Windladensysteme, Balganlagen und Trakturen, welche die Tonerzeugung zwischen Taste, Register und Pfeife sicherstellen. Wichtig beim Läuten der Glocken sind die sogenannten Glockenjoche aus Massivholz, an denen die Glocke und die Läuträder zur ihrer Bewegung befestigt sind. Als Meisterwerke entpuppen sich zudem die Dachstühle über den Gewölben der Kirchenschiffe, die oft gewaltige Raumdimensionen überspannen. Viele dieser sonst nicht öffentlich zugänglichen Holzdenkmäler können am „Tag des offenen Denkmals“ besichtigt werden.

Die physikalischen Gesetze von Schwerkraft und Korrosion lassen sich bei sakralen Denkmälern ebenso wenig außer Kraft setzen wie bei weltlichen. Insbesondere das Material Holz ist durch Schwamm- und Schädlingsbefall sowie Austrocknung besonders gefährdet. Nach heißen Sommern wie diesem werden etwa wieder Hitzeschäden an Glockenjochen behoben, um die Glocken – nicht zuletzt auch unter Sicherheitsaspekten – vor dem Herunterstürzen zu bewahren. Für hölzerne Ausstattungsstücke in Kirchen ist daher eine kontinuierliche Überwachung von Temperaturverlauf und Raumfeuchte geboten, um Schäden frühzeitig erkennen und ihnen vorbeugen zu können.


Hinweise:

Alle teilnehmenden Denkmäler der katholischen Kirche finden Sie im Internet unter www.tag-des-offenen-denkmals.de/programm. Auf einer virtuellen Deutschlandkarte sind dort die einzelnen Denkmäler durch ein Kirchen-Icon kenntlich gemacht.

Wenn Sie auf der Karte unter http://maps.tag-des-offenen-denkmals.de/#/ einen Bereich Ihrer Wahl anklicken, haben Sie die Möglichkeit, in der Kartenansicht rechts oben „Denkmale filtern“ auszuwählen und nach unterschiedlichen Kriterien wie beispielsweise nach Veranstaltungen mit Kinderprogramm oder barrierefreien Denkmälern zu suchen.

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