| Pressemeldung | Nr. 010

Katholische Kirche finanziert Volunteer für Yad Vashem

Erzbischof Zollitsch: „Wir müssen den Weg der Aussöhnung gemeinsam gehen“

Für die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem finanziert die katholische Kirche in Deutschland einen Volunteer. „In wenigen Tagen begehen wir den Holocaust-Gedenktag in Deutschland. Wir setzen als katholische Kirche ein Zeichen, wenn wir einen jungen Menschen nach Israel schicken, um an der Aufarbeitung der Geschichte mitzuwirken. Ein Vergessen der Vergangenheit darf es nicht geben“, sagte Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Nach seinem Besuch in Yad Vashem im Mai 2009 hatte er das Engagement junger Deutscher in der Gedenkstätte kennen gelernt. „Ich sehe es als einen wichtigen Beitrag der katholischen Kirche in Deutschland, wenn wir einen weiteren Volunteer nach Jerusalem schicken können. Als Kirche machen wir damit deutlich: Wir müssen den Weg der Aussöhnung gemeinsam gehen. Der Holocaust darf von niemandem und zu keinem Zeitpunkt geleugnet werden. Gemeinsam müssen wir alles tun, um neu aufkeimenden antisemitischen Tendenzen in unserer Gesellschaft entgegen zu wirken.“ Der Volunteer übernehme eine wichtige Verantwortung in jungen Jahren, wenn er im kommenden März seine Arbeit in Yad Vashem beginnen werde.

Nachdem das Projekt von der Missionsprokur der Jesuiten in Nürnberg initiiert und bisher allein getragen wurde, ist jetzt auf Anregung des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, eine neue Trägerstruktur gefunden worden. Jeweils zur Hälfte werden sich der Verband der Diözesen Deutschlands und die Maximilian-Kolbe-Stiftung die Kosten für einen Volunteer in Yad Vashem für zunächst ein Jahr teilen. Die Vorbereitung und Begleitung des Volunteers liegt nach wie vor bei der Missionsprokur der Jesuiten.

Die Direktorin der Abteilung „Gerechte der Völker“ in Yad Vashem, Irena Steinfeldt, sagte: „Yad Vashem begrüßt es, dass von Seiten der deutschen katholischen Kirche durch den Einsatz des Volunteers ein weiteres Zeichen der Wertschätzung gesetzt wird. Erzbischof Zollitsch bestätigte durch seinen Besuch in Yad Vashem im vergangenen Jahr die Wichtigkeit der Auseinandersetzung mit einer schwierigen Vergangenheit, die bis heute andauert. In dieser dunklen Geschichte scheinen diejenigen katholische Geistlichen und Laien, die als Gerechte der Völker von Yad Vashem anerkannt wurden, als Lichtblicke auf. Sie stellen ein Vorbild für alle kommenden Generationen dar. Das konkretisiert sich heute durch die Sendung des Volunteers in unsere Gedenkstätte.“

Als Volunteer wird der aus Düren stammende 23-jährige Moritz Povel, der Student der Politik- und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Münster ist, nach Yad Vashem gehen. Povel freut sich auf die neue Herausforderung: „Besonders als Deutscher ist es für mich eine große Ehre, Teil der einzigartigen Arbeit in Yad Vashem sein zu dürfen. Was damals geschehen ist, kann niemand wieder gut machen. Aber wir können versuchen, durch Erinnerung und Aufklärung alles daranzusetzen, eine Wiederholung solcher Grausamkeiten zu verhindern.Mit meinem Einsatz in Yad Vashem kann ich für diese Überzeugung auf besondere Weise Taten sprechen lassen.“ Moritz Povel ist der zweite Volunteer, der für die katholische Kirche nach Yad Vashem geht.

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