| Pressemeldung | Nr. 013

Karlsfest 2011

Europa muss gestaltet werden

Anlässlich des Karlsfestes im Frankfurter Kaiserdom St. Bartholomäus hat heute der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, zu einer neuen Begeisterung für Europa aufgerufen. „Wir haben allen Grund zu großer Dankbarkeit für die jüngeren politischen Entwicklungen in Europa und für dessen Neuordnung in den vergangenen zwei Jahrzehnten. Den ganzen Kontinent prägt die Idee des demokratischen Rechtsstaats. Die Menschen genießen praktisch überall in Europa religiöse Freiheit.“ Erzbischof Zollitsch warnte vor einer anhaltenden Europakritik. Europa müsse gestaltet werden. „Vor allem müssen wir beständig daran arbeiten, dass in Europa eine Idee der Freiheit lebendig bleibt, die der geistigen Natur des Menschen Rechnung trägt und sie an die Verantwortung bindet, in der jeder Mensch steht.“

Die gemeinsame Leitwährung für Europa falle nicht mit Wirtschaftsprognosen, sondern sei die gegenseitige Achtung der Menschenwürde, das gemeinsame Streben nach Frieden und Gerechtigkeit, die tatkräftige Umsetzung der Nächstenliebe. „Europa wächst daraus, dass wir diese Leitwährung täglich in die kleinen Münzen des Miteinanders tauschen. Wir wissen: Frieden und Gerechtigkeit sind in ihrer Vollform Gottes Reich vorbehalten. Auch Europa wird und kann nur eine Baustelle der Zukunft sein. Eine Baustelle, an der wir gemeinsam arbeiten“, so Zollitsch. Es gehe darum, immer wieder an die christlichen Wurzeln Europas zu erinnern, um aus ihnen neue Kraft für die Gestaltung des Kontinents zu gewinnen: „Es ist die Frage nach Gott und seiner Selbstoffenbarung in Jesus Christus. Wir stehen ein für die Sorge um den Menschen, der Geschöpf Gottes ist und dessen Würde jeder einseitigen Zweckrationalität Einhalt gebietet. Nach meiner festen Überzeugung haben wir Christen deshalb in Europa eine Bringschuld. Wir lösen sie bereits auf mancherlei Weise ein, wenn auch oft sehr unvollständig. Wir Christen sind gefragt, wenn es darum geht, dass die Frage nach Gott und die Frage nach dem Menschen nicht aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwinden.“ Erzbischof Zollitsch fügte hinzu: „Es geht um die Frage, dass wir als Kirche entschieden und zugleich realistisch und demütig den Weg der Menschen in Europa und die Suche nach den tragenden Werten Europas mitgehen und uns so als eine pilgernde Kirche erweisen, die den Menschen nahe ist.“

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