| Pressemeldung | Nr. 053

Kardinal Woelki zum Gebet der US-Bischöfe an der Grenze zwischen Mexiko und den USA

„Es gibt leider viele Lampedusas“

Der Vorsitzende der Caritaskommission der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Rainer Maria Woelki (Berlin), bekräftigt eine öffentlichkeitswirksame Initiative der US-Bischöfe zur Verbesserung der Situation von sogenannten illegalen Einwanderern in die USA. Die US-Bischöfe, darunter auch der Erzbischof von Boston, Sean Kardinal O’Malley,  trafen sich heute in der Grenzstadt Nogales zu einem Gebet für die mehr als 6.000 Flüchtlinge, die seit 1998 beim Versuch des Grenzübertritts von Mexiko in die USA ihr Leben verloren haben. „Das ist unser Lampedusa“, erklärten die US-Bischöfe. Sie wollen eine Neuregelung des Immigrationsrechts der USA erreichen. Denn rund 400.000 Menschen unternehmen jährlich den Versuch des Grenzübertritts, geraten nicht selten in die Gewalt von kriminellen Organisationen.

Kardinal Woelki bekräftigt die Initiative: „Ich bin dem Anliegen der US-Bischöfe nicht nur im Gebet verbunden. Denn es gibt leider viele Lampedusas. Dieses Signal der Solidarität macht auf das Schicksal der Flüchtlinge aufmerksam und ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg, ihre Lage zu verbessern. Ich bestärke die Aktion der Bischöfe, wir brauchen eine Politik, die Ungleichheit überwindet und Chancengerechtigkeit stärker als bisher auf die Agenda setzt und zwar weltweit. Das gilt für Lampedusa, Nogales aber auch für die Flüchtlinge, die hier in Berlin Zuflucht suchen.“

Kardinal Woelki hat vor rund neun Monaten bei einer Informationsreise durch Nord- und Mittelamerika selbst Nogales besucht. Er zeigte sich damals schockiert von den ausgebauten Grenzbefestigungen mitten durch die Stadt. Im grenzüberschreitenden Projekt „Kino Border Initiative“, das auch die US-Bischöfe heute besuchten, war Woelki damals mit Flüchtlingen zusammengekommen, die nach langen Fußmärschen oder mit Hilfe von Schleusern an der Grenze eintreffen oder aus den USA abgeschoben werden. „Eine Mauer zu bauen, ist keine Lösung“, unterstrich Kardinal Woelki angesichts der andauernden, dramatischen Situation für die Flüchtlinge und Migranten an der Grenze zwischen Mexiko und den USA. Mit großer Anerkennung auch für die vielfältige Arbeit von Freiwilligen betonte Kardinal Woelki: „Caritas ist da, wo die Armut ist.“

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