| Pressemeldung | Nr. 111

Kardinal Marx würdigt jüdisch-christlichen und ökumenischen Dialog

„Kirchliche Verkündigung erkennbar verändert“

Anlässlich der Jahrestagung des Internationalen Rates der Christen und Juden hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, eine von Vertrauen und Offenheit geprägte Kultur des Dialogs sowohl zwischen Christen und Juden als auch zwischen der katholischen und der evangelischen Kirche gewürdigt. Bei der  heutigen (2. Juli 2017) Auftaktveranstaltung  in Bonn betonte Kardinal Marx in seinem Grußwort, dass die Religionen den „Pionieren der Versöhnung“ Dankbarkeit schuldeten: „Dankbarkeit für den Mut, einen Dialog zu beginnen, dessen Zukunft niemand voraussehen konnte, Dankbarkeit auch für ihre Geduld, mit der sie Skepsis und Kritik in den eigenen Reihen und manchen Enttäuschungen begegneten. Ihr Mut und ihre Geduld haben reiche Früchte gebracht.“

In der Geschichte habe der christlich-jüdische Dialog die kirchliche Verkündigung erkennbar verändert. „Die katholische Kirche hat sich auch in Deutschland ihren antijüdischen Traditionen und der Frage nach dem Verhältnis von Kirche und Nationalsozialismus gestellt. Der Dialog mit dem Judentum hat Theologie, Katechese und Verkündigung bereichert und zu einem besseren Verständnis des christlichen Glaubens geführt. Nicht zuletzt hat sich ein neues herzliches Miteinander von Christen und Juden entwickelt“, so Kardinal Marx.

Die Jahrestagung, die auch im Zeichen des Reformationsgedenkens stehe, mache deutlich, dass sich die Konfessionen zum Dialog bekennen. Mit Blick auf die Ökumene sagte Kardinal Marx: „Es ist für mich sehr ermutigend, dass die diesjährigen Reformationsfeiern katholische und evangelische Christen nicht trennen, sondern zusammenführen.“ Mit großem Respekt habe er in den vergangenen Jahren verfolgt, wie offen und kritisch sich die Evangelische Kirche in Deutschland mit den antijüdischen Schriften Martin Luthers auseinandergesetzt und wie klar und deutlich sie sich von diesen Aussagen distanziert habe.

Noch immer gebe es im gegenseitigen Dialog offene Fragen. Aber gerade das Erreichte der vergangenen Jahre habe große Wertschätzung verdient und mache uns Mut, „auf diesem Weg geduldig und beharrlich fortzuschreiten. Denn der ökumenische Dialog ebenso wie der christlich-jüdische Dialog bereichert alle, die daran teilnehmen, ja, er ermöglicht Freundschaft.“


Hintergrund

Der Internationale Rat der Christen und Juden ist ein Zusammenschluss von 40 nationalen Organisationen, die den christlich-jüdischen Dialog pflegen. Die größte Mitgliedsorganisation ist der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit. Die Jahrestagung findet vom 2. bis 5. Juli 2017 in Bonn statt.


Hinweis:

Das Grußwort von Kardinal Reinhard Marx zum Auftakt der Jahrestagung des Internationalen Rates der Christen und Juden finden Sie untenstehend als pdf-Datei zum Herunterladen.

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