| Pressemeldung | Nr. 065

Kardinal Marx würdigt die neuen heiligen Päpste Johannes XXIII. und Johannes Paul II.

„Vorbilder für den Glauben“

Anlässlich der heutigen Heiligsprechung von Papst Johannes XXIII. und Papst Johannes Paul II. durch Papst Franziskus auf dem Petersplatz in Rom erklärt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx:

„Papst Franziskus hat mit der Heiligsprechung von Papst Johannes XXIII. und Papst Johannes Paul II. der Kirche ein großes Geschenk gemacht. Wir sind dankbar für die beiden neuen Heiligen, die uns Vorbilder für den Glauben sind. Die gemeinsame Heiligsprechung der beiden Päpste zeigt, worauf es Papst Franziskus ankommt: Er will den Papst, der das Konzil einberief, und den Papst, der es mit großem Einsatz im Leben der Kirche fest verwurzelte, ins Blickfeld der Kirche und der ganzen Welt rücken und die Gläubigen einladen, sich ihnen im fürbittenden Gebet anzuvertrauen.

Diese Heiligsprechungen machen uns Mut. Sie zeigen, dass die Kirche dem Zweiten Vatikanischen Konzil fest verpflichtet ist. Die neuen Heiligen haben lebendigen Anteil genommen am Leben der Menschen und Völker ihrer Zeit. Sie beweisen die Präsenz der Kirche in der Welt von heute. Sie haben die Herausforderungen ihrer Zeit mit Zuversicht und großem Gottvertrauen angenommen. In ihrer Person wurden zwei große Europäer zur Ehre der Altäre erhoben. Johannes XXIII. verdanken wir als Konzilspapst und als langjährigem Nuntius ein entschiedenes Eintreten für den europäischen Gedanken und ein wirkungsstarkes  Engagement für die Versöhnung zwischen den Völkern. Unvergessen ist seine Enzyklika ‚Pacem in terris‘: Damals wie heute mahnt uns der neue Heilige, unermüdlich am Einsatz für den Frieden festzuhalten. Mit Johannes Paul II. ehrt die Kirche jene visionäre Persönlichkeit, die mutig gegen kommunistische Unrechtsregimes predigte und durch politischen Einsatz mitwirkte am Fall der Berliner Mauer. In dieser Stunde denken wir dankbar an die drei Besuche von Johannes Paul II. in Deutschland. Als er 1996 am Brandenburger Tor stand, waren seine Worte eine eindringliche Mahnung für ein friedliches, vom Geist des Evangeliums inspiriertes Europa: ‚Es gibt keine Freiheit ohne Liebe. Der Mensch ist zur Freiheit berufen. Die Fülle und die Vollkommenheit dieser Freiheit hat einen Namen: Jesus Christus.‘

Ich lade die Gläubigen ein, sich von den neuen Heiligen im persönlichen Gebetsleben begleiten zu lassen. Viele von uns haben die beiden Heiligen noch erlebt. Dabei denke ich gerne an die vielen Begegnungen mit Johannes Paul II. zurück. Immer wieder blitzte auch sein Humor auf, etwa als während der Europasynode bei meiner Rede das Mikrofon nicht funktionierte und er ausrief: ‚Der Marxismus ist kaputt!‘

Zu Johannes XXIII. habe ich seit meiner Kindheit eine enge Verbindung und kann mich erinnern, wie sehr ich als Kommunionkind über den Tod des Papstes traurig war. Sein geistliches Tagebuch war ein wichtiger Impulsgeber für meine Berufung zum Priestertum.

Heilige sind Wegbegleiter für unser Leben. Heute sind wir dankbar für zwei weitere Begleiter des 20. Jahrhunderts. Die Päpste Johannes XXIII. und Johannes Paul II. haben die Kirche und die Welt geprägt. Für uns sind sie weit mehr als Persönlichkeiten der Zeitgeschichte. Sie sind lebendige Zeugen des Glaubens auf dem Weg der Kirche. ‚Öffnet die Tore für Christus‘, sagte Papst Johannes Paul II. bei seiner ersten Predigt auf dem Petersplatz. Beide neuen Heiligen helfen uns, diese Tore für uns und alle Menschen zu öffnen.“

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