| Pressemeldung | Nr. 164

Kardinal Marx gratuliert zum Jüdischen Neujahrsfest Rosch haSchana

„Herausforderung an das Bildungswesen“

Anlässlich des morgen (Sonntag, 29. September 2019) beginnenden jüdischen Neujahrsfestes Rosch haSchana hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster, sowie allen jüdischen Mitbürgern Friedens- und Segenswünsche übermittelt.

In seinem Grußwort an den Zentralratspräsidenten erinnert Kardinal Marx an den 80. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs. Die Ermordung der europäischen Juden sei untrennbar mit der Geschichte dieses Krieges  verbunden. „Doch die Shoah war nicht Folge von Kriegshandlungen oder der Besatzungspolitik. Es war der Hass auf das jüdische Volk und das Judentum, der die Mordaktionen leitete, ein Hass ohne gleichen“, schreibt Kardinal Marx.

Es habe Christen gegeben, die unter Einsatz ihres Lebens Widerstand geleistet und Juden gerettet hätten. „Doch die meisten Christen haben sich gleichgültig gegenüber dem Leid der Juden verhalten; nicht wenige haben sich an den Verbrechen beteiligt. Die Erinnerung daran erfüllt mich und viele andere heute mit Scham.“ Auch an das Verhalten von Bischöfen und den Papst richteten sich kritische Fragen. Daher, so Kardinal Marx, sei er Papst Franziskus dankbar für dessen Ankündigung, im März 2020 den vatikanischen Archivbestand aus der Zeit des Pontifikates von Papst Pius XII. für die Öffentlichkeit und für die historische Forschung zugänglich zu machen. „Ich hoffe sehr, dass eine solide wissenschaftliche Erforschung der Quellen uns in der Aufarbeitung der Vergangenheit weiter helfen wird“, so Kardinal Marx.

Gleichzeitig warnt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz davor, nicht nur auf die Vergangenheit zu schauen, sondern auch die Herausforderungen der Gegenwart zu sehen. Die Zunahme antisemitischer Einstellungen sei auch eine Herausforderung an das kirchliche Bildungswesen: „Ich möchte die Religionslehrerinnen und Religionslehrer und nicht zuletzt auch die Verantwortlichen für das katholische Schulwesen bitten, diese Herausforderung anzunehmen und der Auseinandersetzung mit antisemitischen Vorurteilen größere Aufmerksamkeit im Unterricht und im Schulleben zu widmen“, schreibt Kardinal Marx.


Hinweis:

Das Grußwort von Kardinal Marx zum Jüdischen Neujahrsfest ist unterstehend als pdf-Datei verfügbar.

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