| Pressemeldung | Nr. 044

Kardinal Lehmann fordert mehr Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit den Medien

Für mehr Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit den Kommunikationsmitteln hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Lehmann, plädiert. Lehmann betonte, dass nach christlichem Verständnis der Medien- und Kommunikationskompetenz die Rolle einer Schlüsselqualifikation zukommt, die nicht rein technisch verstanden werden darf. Vielmehr gelte es, den Blick auf die tief greifenden Zusammenhänge zwischen der Menschwerdung, der Kommunikation und den Medien zu richten. Kardinal Lehmann äußerte sich vor rund 300 Teilnehmern einer von den Kirchen, dem ZDF und der ARD veranstalteten Tagung zum Thema „Medienkompetenz - Zauberwort oder Leerformel des Jugendmedienschutzes?“ in Mainz.

Medien sind – so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz – Mittel der Kommunikation, die den Menschen dabei helfen sollen, einen tieferen Sinn für Gemeinschaft zu entwickeln. So sei Verantwortung der zweite Schlüsselbegriff, wenn es um eine menschendienliche Medienkommunikation gehe. Lehmann forderte, den Erwerb von Medienkompetenz nicht allein als Aufgabe der Pädagogik speziell für Kinder und Jugendliche zu betrachten, sondern als Forderung an jeden Mediennutzer, an die Familien, die Schule und ganz besonders an die Medien selbst. Zum einen haben sie einen eigenen Bildungsauftrag, der letztlich auch Bildung zum Mediengebrauch umfasst. An der Programmgestaltung zeige sich zum anderen, wie Verantwortung wahrgenommen werde. Dabei gehe es nicht allein um institutionalisierte Kontrollmechanismen, die fertige Sendungen prüfen. Vielmehr müsse Verantwortung schon im Vorfeld greifen, wo es um Entscheidungen geht, ob und wie ein Programm realisiert werden soll. Eine von Verantwortung geprägte Grundhaltung müsse also nicht nur am tatsächlichen Programm selbst abzulesen sein, sondern auch an dem, was gerade nicht Programm geworden ist. Auch darin liege ein Indikator für das Bekenntnis zum Jugendschutz und zur Förderung von Medienkompetenz.

Vor dem Hintergrund der aktuellen gesellschaftspolitischen Diskussion ging die zweitägige Tagung in Vorträgen, Workshops und Podiumsdiskussionen der Frage nach, welche Anforderungen sich heute auf Grund der Medienentwicklung stellen. Dabei ging es um Jugendradios ebenso wie um Daily Soaps und Online-Spiele, aber auch um die Frage, wie Familien überhaupt angesprochen werden können, oder welche Schlussfolgerungen die neuesten Erkenntnisse aus der Neurobiologie erlauben. Veranstalter der Tagung waren die Jugendschutzbeauftragten von ARD und ZDF und die Kirchen, vertreten durch den Bereich Kirche und Gesellschaft im Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz und den Rundkfunkbeauftragten des Rates der Evangelischen Kirche Deutschlands.

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