| Pressemeldung | Nr. 056 - Anlage 3

Kardinal Karl Lehmann weiht neues Dienstgebäude des Sekretariats der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn ein

Ansprache des Vorsitzenden der Mitarbeitervertretung

Es gilt das gesprochene Wort!
6. September 2004 in Bonn
Verehrter Herr Kardinal Lehmann,
verehrter Herr Kardinal Meisner,
sehr geehrter Pater Langendörfer,
verehrte Gäste,
liebe Kolleginnen und Kollegen!
Bauwerke bieten mehr als Schutz vor Regen und Kälte. Bauwerke sind nicht nur funktional, sie sind auch Ausdruck des Selbstverständnisses und des Selbstbewusstseins ihrer Erbauer und derer, die dort leben und arbeiten. Architektur ist wie Literatur und andere Künste ein Spiegel, in dem wir uns selbst und unsere Welt sehen, ein Spiegel auch unserer Hoffnungen und Visionen. Das gilt für die mittelalterlichen Kathedralen ebenso wie für das Bauhaus. Und es gilt auch für Bürogebäude. Sie sind eine Vision in Glass, Stahl und Stein, nämlich eine Vision von der Arbeit und Zusammenarbeit in einer Verwaltung.
Was ist die Vision des Gebäudes, das wir heute einweihen? Ich denke, es ist eine Vision von Transparenz, Offenheit und Dialog. Was jedem Besucher und selbst jenen, die im Vorbeige¬hen nur einen flüchtigen Blick auf das Gebäude werfen, sofort auffällt, ist die großzügige Verwendung von Glas. Es dürfte in der Tat wohl nur wenige kirchliche Bürogebäude geben, die so gläsern sind wie das Unsrige. Die großen Fenster zeigen an, dass die, die hier arbeiten, nichts zu verbergen haben, dass sie das Licht der Öffentlichkeit und den kritischen Blick von außen nicht scheuen. Das zeugt nicht nur von Offenheit, sondern auch von einem gesunden Selbstbewusstsein. Denn Kleinmut und Furcht verbergen sich hinter dicken Mauern.
Wer am Fenster sitzt, setzt sich nicht nur dem Licht aus. Er will auch einen freien Blick nach draußen haben, weil er weiß, dass der Innenraum nicht die ganze Welt ist, weil er an dem, was draußen passiert, interessiert ist, und weil er für seine Arbeit innen wissen will, was draußen gesagt und getan wird. Offenheit und Transparenz wollen hier sicher nicht dem Voyeurismus dienen. Transparenz und Offenheit zielen vielmehr auf Dialog, auf die Begegnung und Ausei¬nandersetzung von innen und außen, von Kirche und Gesellschaft.
Offenheit, Transparenz und Dialog sind Werte, die gerade in unseren Tagen von großer Be¬deutung sind. Die Veränderungen in unserer Gesellschaft sind unübersehbar. Auch die Kirche verändert ihr institutionelles und organisatorisches Gefüge. Und nicht zuletzt wird sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten der Ort der Kirche in der Gesellschaft ändern. Niemand kann ernsthaft behaupten, er oder sie wisse, wie die Welt in 20 oder 50 Jahren aussehen wird. In dieser Situation des Umbruchs und der Neugestaltung sind Offenheit, Transparenz und Dialog unverzichtbare Werte. Wenn Reformen gelingen sollen, müssen die Verhältnisse offen gelegt, müssen Entscheidungen und Entscheidungsprozesse transparent gemacht und muss der Dialog zwischen allen Beteiligten gefördert werden. Nur so werden Veränderungen zu Ver¬besserungen. Das gilt für unsere Gesellschaft ebenso wie für unsere Kirche.
Ein Bürogebäude ist eine Vision aus Glass, Stahl und Stein. Ob diese Vision tote Materie bleibt oder ob sie unser tägliches Leben und Arbeiten bestimmt, liegt an uns. Ich hoffe - und ich spreche hier auch für die Mitarbeiterschaft des Sekretariats - ich hoffe, dass die Vision dieses Gebäudes, dass Offenheit, Transparenz und Dialog das Verhältnis der Kolleginnen und Kollegen untereinander, das Verhältnis von Dienstgeber und Dienstnehmer, von Bischofskon¬ferenz und Sekretariat und nicht zuletzt auch von Kirche und Gesellschaft bestimmen werden. Ich hoffe, dass wir in unserem Verhalten und Handeln nach innen wie nach außen halten, was die Architektur des Hauses verspricht.
Meine Hoffnung verbinde ich mit dem Dank an die Bischöfe und besonders an Sie, verehrter Herr Kardinal Lehmann als den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz. Aufgrund der angespannten Finanzlage der Kirche war die Entscheidung zum Neubau sicher nicht leicht zu treffen, aber sie war notwendig. Denn die räumlichen Verhältnisse, unter denen wir in den letzten Jahren gearbeitet haben, waren schwierig und nicht einladend. Umso größer ist heute die Zufriedenheit der Kolleginnen und Kollegen über unser neues Dienstgebäude. Dafür auch im Namen der Mitarbeiterschaft herzlichen Dank!
Dr. Andreas Verhülsdonk
Vorsitzender der Mitarbeitervertretung

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