| Pressemeldung

Kardinal Karl Lehmann weiht neues Dienstgebäude des Sekretariats der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn ein

Die Heilige Hedwig von Schlesien

Die Reliquien der Heiligen Hedwig in der Kapelle des Sekretariats der Deutschen Bischofskonferenz sind ein Geschenk der Polnischen Bischofskonferenz. Sie wurden am 12. April 1978 von Kardinal Roman Henryk Gulbinowicz zur Einweihung der Kapelle des Sekretariats der Deutschen Bischofskonferenz in der Kaiserstraße 163 überreicht.
Mit der Überreichung der Hedwigsreliquie erfüllte sich ein früheres Versprechen, das dem damaligen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Julius Döpfner (1965-1976), während des II. Vatikanischen Konzils (1962-1965) in Rom und im Zusammenhang mit dem polnisch-deutschen Briefwechsel von den polnischen Bischöfen als Zeichen der gegenseitigen Versöhnung gegeben wurde.
Die Heilige Hedwig (* 1174, + 1243) symbolisiert in besonderer Weise die enge Verbindung zwischen Polen und Deutschland. Immer wieder wurde sie im gemeinsamen Versöhnungsprozess zwischen der Kirche in Polen und in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg als beispielhafte Zeugin einer völkerverbindenden Liebe genannt. In der Heiligen Hedwig sehe man "den besten Ausdruck eines christlichen Brückenbaues zwischen Polen und Deutschland", heißt es im Brief der polnischen Bischöfe an die deutschen Bischöfe vom 18. November 1965.
Hedwig wurde im Jahr 1174 als Tochter des Grafen Berthold IV. von Andechs-Meran auf Schloss Andechs am Ammersee geboren. Ihre Eltern übergaben sie zur Erziehung den Benediktinerinnen des Klosters Kitzingen. Im Alter von 12 Jahren wurde sie mit dem späteren schlesischen Herzog Heinrich I. verheiratet.
Hedwigs besondere Sorge galt schon früh den Armen, Kranken, Witwen, Waisen und Studenten. Zugleich widmete sie sich der Vertiefung des christlichen Glaubens in der Bevölkerung. Zusammen mit ihrem Ehemann stiftete sie 1202 das Zisterzienserinnenkloster Trebnitz und begründete damit den ersten Frauenkonvent in Schlesien. Auch an vielen weiteren geistlichen Stiftungen wie auch an Spitälern und Krankenpflegeeinrichtungen hatte sie Anteil. Darüber hinaus bemühte sie sich durch Neugründungen von Pfarreien und weiteren Niederlassungen verschiedener Orden um eine Verbesserung der kirchlichen Organisation Schlesiens.
Nachdem 1238 zunächst ihr Mann, drei Jahre später dann auch ihr ältester Sohn Heinrich II. starben, zog sie sich ganz in das Zisterzienserinnenkloster Trebnitz zurück. Hier starb sie im Alter von fast 70 Jahren am 15. Oktober 1243. Dieser Tag wird als ihr Gedenktag gefeiert.
Papst Clemens IV. (1265-1268) sprach Hedwig bereits 24 Jahre nach ihrem Tod, am 26. März 1267, heilig.
Die Heilige Hedwig wird besonders als Patronin der Heimatvertriebenen verehrt. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs versammeln sich regelmäßig Vertriebene aus Schlesien in Andechs, wo im Kloster einige Reliquien der Heiligen aufbewahrt werden, und gedenken ihrer Schutzheiligen. In Bayern wird sie heute noch als Hedwig von Andechs verehrt. Sie ist auch Patronin des Bistums Görlitz, das den westlichen Teil des ehemaligen Erzbistums Breslau bildete.

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