| Pressemeldung

Jugend, Kirche und Sexualität - Einladung zum Dialog in einem schwierigen Feld

Brief der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz an die Verantwortlichen in der kirchlichen Jugendarbeit zu einigen Fragen der Sexualität und der Sexualpädagogik

Mit Zustimmung der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz veröffentlicht die Jugendkommission unter Vorsitz von Bischof Dr. Franz-Josef Bode, Osnabrück, einen Brief an die Verantwortlichen in der kirchlichen Jugendarbeit zu einigen Fragen der Sexualität und der Sexualpädagogik. Nach manchen Konflikten und auf dem Hintergrund einer gewissen Sprachlosigkeit zum Thema Kirche, Jugend und Sexualität knüpfen die Bischöfe der Jugendkommission einen neuen Gesprächsfaden. Der Brief richtet sich an die Jugendseelsorger, die pastoralen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die Lehrer und Erzieher und an interessierte Eltern.

Die Bischöfe wissen um die Schwierigkeiten der sexualpädagogischen Wegbegleitung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Bestehende Gegensätze zwischen den Erwartungen der Kirche und dem Verhalten junger Menschen werden nicht verschwiegen.

In ihrem Brief fragen die Bischöfe danach, wie es um die Wirklichkeit der Jugendlichen im Feld von Liebe, Freundschaft und Sexualität konkret bestellt ist. Sie betonen, dass der öffentliche Umgang mit diesen Themen und veränderte gesellschaftliche Bedingungen die Jugendlichen vor ganz neue Herausforderungen stellen. Junge Menschen sind beim Umgang mit ihrer Sexualität mit einer Vielzahl unterschiedlicher Lebensstile konfrontiert. Dabei haben die Jugendlichen selbst sehr hohe Erwartungen an die Verbindlichkeit ihrer Beziehungen, die die Achtung der Partner voreinander und die Liebe und Treue einschließt. Die Bischöfe wollen positiv beachten, was die Jugendlichen an Wertorientierungen in das Gespräch einbringen. In diesen Wertvorstellungen erkennen die Bischöfe Übereinstimmungen mit den Zielen der Kirche für eine menschengerechte Sexualität.

Die Erfahrungen Jugendlicher und ihre Suchbewegungen bilden den Ausgangspunkt für das sexualpädagogische Handeln im Rahmen der kirchlichen Jugendarbeit. Hier sollen Räume geschaffen werden, um die Wertvorstellungen Jugendlicher und die christlichen Sinngehalte der Sexualität in einen guten Austausch zu bringen.

Diese Sinngehalte richten sich am Verhalten Jesu Christi und am Leitbild der Personalität aus. Sexualität ist im Verständnis der Kirche nicht isoliert zu betrachten. Sie ist Bestandteil des ganzen Lebens. Die Kirche trägt mit ihren Werten zu einer Integration der Sexualität in ein erfülltes Leben junger Menschen bei. Dazu benennen die Bischöfe vier Dimensionen: die Selbstannahme, die Beziehungsfähigkeit, die Erfahrung von Freude und Lust sowie die Weitergabe des menschlichen Lebens. Sie erkennen an, dass sich Jugendliche bei der Entwicklung ihrer Sexualität in einem lebendigen Prozess befinden, der das Scheitern und das Gelingen einschließt.

Der Brief will die Verantwortlichen in der kirchlichen Jugendarbeit ermutigen, Jugendliche in diesem Sinn zu begleiten. Bischof Dr. Franz-Josef Bode, der Vorsitzende der Jugendkommission, bittet am Ende des Schreibens ausdrücklich um Rückmeldungen. Damit soll ein Dialog darüber neu angestoßen werden, wie die Suche Jugendlicher nach Integration von Liebe, Treue und Sexualität in ihrem individuellen Lebensentwurf gelingen und wie die Kirche sie dabei unterstützen kann.


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