| Pressemeldung | Nr. 74

Grußwort von Karl Kardinal Lehmann, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, beim Empfang des BDKJ-Bundesvorstandes aus Anlass des XX. Weltjugendtages am 17. August 2005 im Fair Point in St. Heribert/Köln-Deutz

Es gilt das gesprochene Wort!
Wir feiern den XX. Weltjugendtag hier in Köln, zu dem uns noch der vor kurzem verstorbene Johannes Paul II. eingeladen hat. Mit besonderer Freude erwarten wir seinen Nachfolger, Papst Benedikt XVI., der bei diesem Besuch der Jugend der Welt begegnet und gleichzeitig auch das erste Mal als Papst sein Heimatland besucht. Das ist für uns alle ein besonderer und bewegender Moment. Wir sind dankbar, dass gerade die katholische Jugend in Deutschland ihn beim XX. Weltjugendtag begrüßen kann.Als Johannes Paul II. die Einladung an die Jugend der Welt zum ersten Mal aussprach und mit seinen Worten auf offene Ohren und Herzen traf, entwickelte sich dieses spirituelle Fest in einer Größenordnung und weltumspannenden Bedeutung, wie es wohl niemand vorher hatte erahnen können. Der Weltjugendtag ist wirklich ein Geschenk des Heiligen Geistes, das uns immer wieder in der kirchlichen Weltgemeinschaft zusammenführt.Waren es zunächst junge Christen aus den kirchlichen Bewegungen, die den Impuls der Weltjugendtage aufnahmen und mit großem Engagement weiterentwickelten, so zeigte sich sehr bald, dass auch zunehmend junge Menschen aus den katholischen Jugendverbänden diese Initiative des Papstes aufgriffen. So war es auch bei uns in Deutschland.Der XX. Weltjugendtag findet im Rheinland, in der Erzdiözese Köln, statt. Rheinländer sind überzeugt, dass alles, was mindestens zweimal stattgefunden hat, zur Tradition wird. So haben Sie, die BDKJ-Bundesleitung, nach dem Treffen in Toronto wiederum zu einer Begegnung beim Weltjugendtag eingeladen. Dafür danke ich Ihnen, mehr noch, ich danke Ihnen besonders dafür, dass es gelungen ist, die Mitglieder der katholischen Jugendverbände, die im BDKJ zusammengeschlossen sind, für das innere Anliegen des Weltjugendtages zu öffnen. Ich erinnere mich noch gerne an unsere Begegnung in Toronto, wo Sie im Blick auf den XX. Weltjugendtag deutlich zum Ausdruck gebracht haben, dass der Bund der Deutschen Katholischen Jugend sich nach Kräften in der Vorbereitung und Durchführung des Weltjugendtages engagieren wird. Sie haben das auf sehr unterschiedliche Weise getan, sowohl in ihrer Mitarbeit im Lokalen Organisationskomitee als auch in den vielfachen Initiativen der einzelnen Verbände, schließlich aber auch in den Bistümern und Ordensgemeinschaften. Ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass der Weltjugendtag in Köln gewissermaßen einen "Introitus" hatte - nämlich die Tage der Begegnung und des sozialen Engagements in den Diözesen. Wir haben die Jugendlichen der Welt eingeladen, schon einige Tage vorher in unseren Diözesen unsere Gastfreundschaft anzunehmen, um von den Freuden unseres Lebens zu erzählen und dabei unsere Probleme nicht zu verschweigen. Es hat mich berührt, dass wir von über 4.000 sozialen Initiativen wissen, die am Tag des sozialen Engagements in den Diözesen unseres Landes dargestellt wurden. Es zeigt, wie sehr junge Menschen bereit sind, sich ernsthaft und aus christlicher Grundhaltung solidarisch für andere einzusetzen. Gerade in diesem Bereich haben viele Jugendverbände vor Ort einen besonderen Beitrag geleistet. Wenn über 120.000 junge Gäste aus dem Ausland in den Tagen vor dem Treffen in Köln bereits in unseren Diözesen waren, dann bedeutet dies, dass wir weltweit auch ein freundliches und gutes Gesicht der kirchlichen Jugendarbeit in Deutschland zeigen durften. Diese Tage, besonders auch im Blick auf den Tag des sozialen Engagements, sollen ohnehin eine Ermutigung werden für eine gerechtere und friedlichere Welt. Wir sind mitten im Weltjugendtag und werden in den nächsten Tagen noch bewegende Erfahrungen machen dürfen. Die Begegnung mit dem Hl. Vater und die Erfahrung der Weltkirche, die bei einem so großen Welttreffen zustande kommt, geben Hoffnung für die Jugendpastoral in der Zeit danach - in unserem Land und weltweit.Die biblische Erzählung, die uns von der Reise der Sterndeuter aus dem Morgenland nach Bethlehem berichtet, lädt dazu ein, die "Weg-Geschichte" des Glaubens mit unserem Leben zu verbinden. Die Sterndeuter wissen die Zeichen der Zeit zu deuten und machen sich auf den Weg nach Bethlehem, um dort den, den sie suchten, anzubeten. Von dieser Begegnung wird im Matthäus-Evangelium erzählt: "Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt. Sie gingen in das Haus, sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar." (Mt 2,10-11) Diese wenigen Worte im Matthäus-Evangelium können auch uns für die Zeit nach dem Weltjugendtag helfen, in unserer Jugendpastoral die Impulse dieser Tage aufzunehmen. Ähnlich den Sterndeutern braucht es Menschen, die die Zeichen der Zeit verstehen, die uns auf dem Weg zu Christus führen. Wir müssen jungen Menschen helfen, dass sie die Zeichen der Zeit im Licht des Evangeliums deuten lernen. Die Freude, den gefunden zu haben, den sie suchten, wird sie auf ihrem Weg in ihre Heimat begleiten. Wir dürfen sicher die Hoffnung haben, dass viele Jugendliche durch Gebet, Gespräch und vielfältige Begegnung auf diesem XX. Weltjugendtag Orientierungen für die Fragen ihres Lebens gefunden haben. Dies wird nicht nur sie, die Jugendlichen, sondern auch ihr Umfeld verändern, in das sie nach diesen Tagen zurückkehren.Sehr geehrte, liebe Verantwortliche des Bundes der Katholischen Jugend. Es ist mir als Vorsitzendem der Deutschen Bischofskonferenz ein Anliegen, ihren besonderen Beitrag zu würdigen, den Sie dadurch geleistet haben, dass Sie viele Jugendliche in den katholischen Verbänden unseres Landes zu diesem Pilgerweg des Glaubens ermutigt und zur Mobilisierung für den Weltjugendtag in Kirche und Gesellschaft beigetragen haben. So hoffen wir mit Ihnen auf eine Vitalisierung von Glaube und Kirche in unserem Land und auch in Europa. Wir wollen auch zusammen über diese Tage hinaus fragen, was wir gemeinsam von den Erfahrungen des Weltjugendtages für die künftige Jugendarbeit und Jugendpastoral mitnehmen können.

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