| Pressemeldung | Nr. 002a

Grußwort von Erzbischof Zollitsch an Kardinal Meisner am 11.01.2009

Im Anschluss an den Dankgottesdienst im Hohen Dom zu Köln

Sehr geehrter Herr Kardinal, lieber Mitbruder Joachim!
Liebe Mitbrüder im bischöflichen und priesterlichen Dienst!
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident!
Liebe Brüder und Schwestern!

Dankende Menschen sind denkende Menschen! Deshalb denken wir in dieser Stunde vor allem an Dich, lieber Joachim, und wollen Dir gleichzeitig danken! Es sind bald auf den Tag genau zwanzig Jahre her, als Du hier, in der Hohen Domkirche zu Köln, in Dein Amt als Erzbischof eingeführt wurdest. Damals hast Du, als Du Berlin verlassen hast, gesagt: »Ich lasse alles zurück, selbst meine Verwandten. Köln wird meine neue Heimat.« Tatsächlich ist Dir das Erzbistum ans Herz gewachsen; Du hast die Menschen kennen gelernt, vom Norden in Düsseldorf, bis in den Süden nach Bonn, von den westlichen Eifelhängen bis hin zu den östlichen Höhenzügen des Bergischen Landes. Und - so ist nicht nur zu lesen, sondern auch zu sehen - selbst der Karneval scheint Dir in Fleisch und Blut überzugehen.

Lieber Joachim, die Deutsche Bischofskonferenz ist Dir zu großem Dank verpflichtet für Dein mühevolles Wirken in der langen Zeit Deines bischöflichen und priesterlichen Dienstes: von Deinen Jahren in Erfurt über Berlin bis Köln.

Zwei Erlebnisse der jüngeren Zeit hätten Dich besonders geprägt, hast Du festgestellt: Der Kölner Weltjugendtag und das Konklave, an dem Du teilgenommen hast und aus dem Benedikt XVI. als neuer Papst hervorgegangen ist. Ich bin überzeugt und höre davon: In der ganzen Welt verbindet man dankbar Deinen Namen mit dem Kölner Weltjugendtag. Damals war die jugendliche Welt Gast hier im Dom und draußen auf der Domplatte, ja in der ganzen Stadt, und die jungen Menschen, vor allem aber auch die Bevölkerung im Erzbistum Köln und weit darüber hinaus, haben verstanden: Die Kirche ist jung - und sie lebt! Dankbar denken wir an Dein beeindruckendes Engagement während des Weltjugendtags zurück.

Die Wahl von Papst Benedikt XVI. hast Du - gewissermaßen auf Tuchfühlung - miterleben dürfen. Das enge und gute Verhältnis zwischen Papst Benedikt XVI. und Dir zeigt sich nicht zuletzt in den sehr persönlichen Zeilen, die der Heilige Vater Dir zu Deinem 75. Geburtstag geschrieben hat. Wer Euch beide kennt, weiß: Euch verbindet viel. Einen Aspekt dieses Gemeinsamen möchte ich herausgreifen: Eure Liebe zur Liturgie.

Papst Benedikt XVI. erinnert uns immer wieder aufs Neue daran, dass die Eucharistiefeier der Dreh- und Angelpunkt des liturgischen Lebens ist. Er spricht von der Schönheit der Liturgie, die es wieder zu entdecken gilt: »Liturgie ist gerade dadurch schön, dass wir nicht selbst ihre Akteure sind, sondern dass wir eintreten in das Größere, das uns umfängt und zu eigen nimmt« (Ein neues Lied für den Herrn, Freiburg 1995). Darum geht es auch Dir: Dein Leben ist geprägt von der Feier der Eucharistie - und von der Schönheit der Liturgie. Gerade deshalb hast Du seit fast zwanzig Jahren den Vorsitz der Liturgiekommission der Deutschen Bischofskonferenz inne. Mit großem Engagement und mit hoher Fachkompetenz vermittelst Du der Liturgie die notwendige Tiefe, damit sie für die Menschen wirkt. Dabei geht es Dir immer wieder um die »tätige Teilnahme« des Gottesvolkes, ohne zu verflachen. Wenn es notwendig ist, machst Du auch deutlich, wo die spezifischen Aufgaben des allgemeinen und besonderen Priestertums liegen.

Lieber Joachim, ich möchte auch Deinen Einsatz, den Du ebenfalls seit über einem Jahrzehnt in der Bischöflichen Kommission Weltkirche zeigst, nicht unerwähnt lassen. Seit 1994 bist Du Vorsitzender der Unterkommission für Mittel- und Osteuropa. Gläubige, Priester, Bischöfe und nicht zuletzt der Heilige Vater können hier auf Deine Fachkompetenz und Deine reichhaltigen Erfahrungen zählen. Auch dafür möchten wir Dir am heutigen Tag danken.

»Spes nostra firma« - Unsere Hoffnung für Euch steht fest, lesen wir in Deinem erzbischöflichen Wappen. Diese Hoffnung hast Du in all den Jahren Deines bischöflichen Dienstes hier in Köln und weit darüber hinaus den Menschen vermittelt. Dabei war für Dich wesentlich: Es geht darum, die Menschen anzusprechen, auf sie zuzugehen. Das hast Du gemacht und Du hast den Menschen hier gezeigt: Die Kirche hat ein lebendiges Gesicht, das sich der Nöte der Menschen annimmt. Dieses Gesicht war 2005 das Gesicht der jungen Kirche aus aller Welt.

In diesem Sinne: Danke, lieber Joachim, für all Dein Wirken! Den Dank sage ich im Namen der Deutschen Bischofskonferenz und als bischöflicher Mitbruder und - so denke ich - in Ihrer aller Namen, die Sie heute morgen in den Kölner Dom gekommen sind.


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