| Pressemeldung | Nr. 069a

Grußwort des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, anlässlich der Amtseinführung von Bischof Dr. Stephan Ackermann

am Sonntag, 24. Mai 2009, in Trier

Es gilt das gesprochene Wort!

Wer an Jesus Christus glaubt, geht mit ihm den Weg in die Zukunft
Trier hat einen neuen Bischof! Viele werden sagen: Endlich - dieses Echo der Erleichterung dürfen wir Dir, Bischof Stephan, heute als erwartungsvollen Willkommensgruß entgegen bringen. Ja, es ist gut, dass der Bischofsstuhl von Trier nun wieder besetzt ist. Der jüngste Bischof in Deutschland leitet das älteste Bistum. Vielleicht ist das ein anschaulicher Beweis dafür, dass die Kirche generationenübergreifend handelt und in Jahrhunderten denkt. Als der heilige Ambrosius noch in Trier tätig war, sollen Bischofseinführungen ja auch schon unter großer Anteilnahme der Bevölkerung gefeiert worden sein - berichten die Quellen. So ist es auch heute. Lieber Bischof Stephan, die große Anteilnahme Deiner Diözesanen zeigt, wie sehr Du in diesem Bistum zu Hause bist. Dabei hast Du einen außerordentlichen Vorteil: Du bist hier tatsächlich zu Hause. Wie kaum ein anderer kennst Du das Bistum Trier. Der Ort Nickenich, in dem Du aufgewachsen bist, mag nicht jedem vertraut sein; aber von Dir weiß man, wie intensiv Du in den vergangenen Jahren als Weihbischof dieses Bistum bereist und wie sehr Du Dich der Freuden und Sorgen der Gläubigen angenommen und sie geteilt hast. Wie kaum ein anderer kennst Du viele der jüngeren Priester durch Deine hingebungsvolle Tätigkeit in der Priesterausbildung. Kurzum: Du bist einer von hier und das ist für das Bistum Trier von großem Wert!

Lieber Mitbruder Stephan, im Jahr Deiner Priesterweihe 1987 besuchte Papst Johannes Paul II. Deutschland. Bei seiner Predigt im Dom der Nachbardiözese Speyer rief er den Gläubigen zu: »Wer an Jesus Christus glaubt, der geht nicht zugrunde. Wer ihm nachfolgt, geht den Weg in die Zukunft mit jenem Optimismus, der immer wieder zum nächsten Schritt ermutigt, aber auch mit jenem Realismus, der auf dieser Erde noch keine utopischen Paradiese erwartet.« Wer Dir, lieber Bischof Stephan, begegnen und Dich kennen lernen darf, der spürt genau jene fruchtbare Verbindung von Optimismus und Realismus, von der unser verstorbener Heiliger Vater damals sprach. Optimismus und Realismus sind Haltungen, die aus dem Glauben an Jesus Christus erwachsen; Bodenständigkeit und Zuversicht sind Haltungen, die Dein priesterliches und bischöfliches Wirken kennzeichnen und Dich ganz persönlich charakterisieren. Dein Familienname, Ackermann, ist schon Programm. Wer einen Acker bestellen will, muss den Boden bereiten und zugleich zuversichtlich sein, dass die ausgebrachte Saat auch aufgeht und Frucht bringt. Bei dieser Arbeit als Sämann des Wortes Gottes werden Dich viele Menschen, die Gläubigen des Bistums, unterstützen und begleiten. Kein Bischof allein, nicht allein die Priester und Diakone, nicht allein die hauptberuflich tätigen Laien im Dienst der Kirche werden es schaffen. Nur mit Ihnen allen, liebe Schwestern, liebe Brüder, mit den Jungen und Alten, den Frauen und Männern wird die Botschaft Christi in Kirche und Welt lebendig und anziehend bleiben! Helft mit durch Euer Bekenntnis, durch Euren Einsatz, damit Glaube, Hoffnung und Liebe in Eurer Heimat weiterleben und weiterwachsen, damit auch das dritte Jahrtausend ein christliches Jahrtausend wird: für das Bistum Trier und für unser Land.

Schon bisher ging Dein Blick, lieber Bischof Stephan, auch über die Bistumsgrenzen hinaus. Seit mehreren Jahren hast Du bereits wichtige Felder bei uns in der Bischofskonferenz beackert und für viele Entwicklungen den Boden bereitet. Eines möchte ich besonders hervorheben: Deinen Vorsitz in der Deutschen Kommission »Justitia et Pax«. In dieser Aufgabe hast Du pointiert das Wort zu politischen, gesellschaftlichen und auch wirtschaftlichen Fragen ergriffen. Du bist als Verantwortlicher für »Justitia et Pax« ein wichtiger politischer Mahner der Bischofskonferenz in die Gesellschaft hinein. »Justitia et Pax« erhebt die Stimme, wenn die Option für die Armen konkret werden muss; wenn Ungerechtigkeit im gesellschaftlichen Leben Einzug hält; wenn die Politik um Antworten verlegen ist. Die Bischofskonferenz ist Dir, lieber Mitbruder Stephan, für Deinen Einsatz und Deine unterschiedlichen Aufgaben, ja für das Zeugnis am Nächsten um der Liebe willen, sehr dankbar.

Einen klaren Blick wünschen wir Dir nun auf Deinem neuen Weg im Bistum Trier. Du giltst als jemand, der in seiner Meinung nicht beliebig, sondern eindeutig ist. Du selbst hast Dich kürzlich in einem Interview als »kooperativ, strukturiert und zielorientiert« gekennzeichnet. Der Mensch liegt Dir am Herzen, und damit auch die Pastoral in den Gemeinden. Wenn Du ab heute als jüngster Bischof der Deutschen Bischofskonferenz hier im ältesten Bistum der Bundesrepublik Deinen Dienst beginnst, dann sei Dir sicher: Wer an Jesus Christus glaubt, hat ein tragendes Fundament. Wer ihm nachfolgt, geht den Weg in die Zukunft mit jenem Optimismus, der immer wieder zum nächsten Schritt ermutigt, aber auch mit jenem Realismus, der auf dieser Erde noch keine utopischen Paradiese erwartet. Es ist Gott selbst, der Dich führt und leitet, so wie Du in Deinem Wappenspruch aus dem 36. Psalm für Dich festhältst: »Herr, bei dir ist die Quelle des Lebens, in deinem Licht schauen wir das Licht« (Ps 36,10). Gottes Segen für Deinen Dienst!

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