| Pressemeldung | Nr. 051

Grußwort des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch

aus Anlass des 25. Jahrestags der Bischofsweihe von Karl Kardinal Lehmann am 2. Oktober 2008 in Mainz

Wenn ein Bischof, der über zwanzig Jahre Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz war, sein Silbernes Bischofsjubiläum feiert, müssen wir Bischöfe mitfeiern. Namens der deutschen Bischöfe und im eigenen Namen gratuliere ich Kardinal Lehmann zu seinem heutigen Weihejubiläum, über das wir uns gemeinsam mit dem Bistum Mainz und mit zahllosen Menschen freuen, die dem Jubilar auf vielfache Weise verbunden sind.

Mit Leidenschaft und aus überzeugend gelebtem Glauben war Karl Lehmann 15 Jahre lang akademischer Lehrer und Wissenschaftler, bevor Papst Johannes Paul II. ihn am 23. Juni 1983 zum Bischof ernannte. Immer wieder hatte er sich während der Universitätsjahre für besondere Aufgaben in der Kirche in Deutschland in Dienst nehmen lassen und so an der konkreten kirchlichen Verortung der Theologie mitgewirkt. Seinem Anliegen, den Glauben und das Wirken der Kirche auf angemessene Weise auch mit den Mitteln der Vernunft und der Wissenschaften zu durchdringen, ist er bis heute treu geblieben. Dies beweist schon das sehr lange Verzeichnis von Publikationen des heutigen Kardinals. Er steht für eine Kirche, die der Gegenwart mit intellektueller Neugier und auf dem Boden einer soliden Theologie begegnet.

Vor allem aber ist Kardinal Lehmann als Bischof der Gute Hirte der ihm anvertrauten Gläubigen im Bistum Mainz, das er mit Hingabe leitet. Die Kindheit und Jugend im heimischen Hohenzollern und Studienjahre, u. a. in Freiburg und Rom, haben ihm geholfen, mit großem Vertrauen, innerer Freiheit und entschiedener Bindung an die römische Kirche den katholischen Glauben zu leben und verantwortungsvoll zu vertreten. Er hat seinen Wahlspruch »Steht fest im Glauben« stets selbst mit Leben erfüllt. Er ist den Menschen nahe, hat sie gern und geht auf sie zu: ohne Angst und mit der Wachheit dessen, der zwischen dem zu unterscheiden weiß, was die Kirche aufrichtet, und dem, was ihr abträglich ist. So ist er ein Bewahrer, der zugleich viele neue Initiativen ergriffen hat.

Uns deutschen Bischöfen ist Kardinal Lehmann nahezu 21 Jahre lang ein geschätzter und oft auch bewunderter Vorsitzender der Bischofskonferenz gewesen. Er hat es verstanden, die unterschiedlichen Meinungen und verschiedene Stimmen immer wieder so zusammenzuführen, dass die Kirche in Deutschland jenes Ausmaß von Geschlossenheit und an Gemeinsamkeit fand, das sie um ihrer Glaubwürdigkeit und Sendung willen braucht. Er hat der Kirche in Deutschland ein Gesicht gegeben. Er konnte an verantwortlicher Stelle und aus Überzeugung für die ökumenische Anstrengung um eine größere Einheit der Christen streiten. Vielen ist er ein zuverlässiger Begleiter geworden, innerhalb der Bischofskonferenz und weit über sie hinaus.

Papst Johannes Paul II. hat das breite und auch weltkirchliche Wirken des Bischofs von Mainz und seine Verbundenheit mit dem Apostolischen Stuhl in besonderer Weise gewürdigt, als er ihn am 21. Februar 2001 zum Kardinal erhob.

Die Kirche in Deutschland ist dem Herrn dafür dankbar, dass er das Leben von Kardinal Lehmann zu so großer geistlicher Fruchtbarkeit geführt und sein Wirken unter seinen kraftvollen Segen, ohne den nichts gelingen kann, gestellt hat. Wir wünschen ihm Gottes ermutigende Nähe und seinen Schutz für sein persönliches Wohlergehen und weiterhin reiche Erfüllung in seinem priesterlichen und bischöflichen Dienst. In der Bischofskonferenz freuen wir uns auf viele künftige Begegnungen mit ihm und auf seinen guten Rat in den Herausforderungen, vor die uns die Nachfolge des Herrn heute stellt.

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