| Pressemeldung | Nr. 143

Gesprächsforum „Im Heute glauben“ hat in Magdeburg begonnen

„Ich bin eine Mission“

Mit 300 Teilnehmern hat heute das vierte von der Deutschen Bischofskonferenz initiierte Gesprächsforum „Im Heute glauben“ in Magdeburg begonnen. Bis morgen werden die Teilnehmer unter dem Leitwort „Ich bin eine Mission“ (Zitat aus dem Apostolischen Schreiben von Papst Franziskus, „Evangelii gaudium“) über die Frage diskutieren, wie Verkündigung heute gelingen kann. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, würdigte die bisherigen Etappen des Gesprächsprozesses als wichtige Momente im Leben der Kirche, die der Selbstvergewisserung über den weiteren Weg der Kirche dienten. In Magdeburg konnte er unter den 300 Teilnehmern die Vertreter der 27 deutschen Bistümer, des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, der kirchlichen Bewegungen und geistlichen Gemeinschaften, des Deutschen Caritasverbandes, der Deutschen Ordensobernkonferenz und der
Katholisch-Theologischen Fakultäten begrüßen. Kardinal Marx dankte seinem Vorgänger im Amt des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, für das Engagement, mit dem er den Gesprächsprozess als „geistlichen Erneuerungsprozess der Kirche“ angestoßen habe, um verstärkt eine „hörende, pilgernde und dienende Kirche“ zu sein.

Bei einem Rückblick auf den bisherigen Verlauf des Gesprächsprozesses betonte Kardinal Marx, dass die Wiedergewinnung von Vertrauen nur über mehr Offenheit und über einen substanziellen Dialog gelingen könne. Daher sei der überdiözesane Gesprächsprozess in Gang gesetzt worden und auch in vielen Diözesen präsent. „Wir haben eine gute Gesprächsatmosphäre erreicht und ein neues Zueinander von Bischöfen, Priestern, Ordensleuten, Laienvertretern, Frauen und Männern geschaffen. So kann Schritt für Schritt ein besseres, konstruktiveres Miteinander gefunden werden, das Voraussetzung ist für eine missionarische Kirche, die mit Mut in die Zukunft geht.“ Auch Papst Franziskus habe bereits eine Reihe von Impulsen gesetzt, die für den Gesprächsprozess wichtig seien, so Kardinal Marx. „Der Papst zeigt eine besondere Sensibilität für die schwierigen Lebenslagen von Menschen, für ihre Nöte und Sorgen.“ Deshalb wolle Franziskus, dass die Kirche nach „echten und tragfähigen pastoralen Lösungen sucht. Dieser Papst betreibt keine Veränderung der kirchlichen Lehre. Aber die Lehre soll so in die menschlichen Lebenssituationen hineingesprochen werden, dass hier wirklich eine Berührung stattfindet – und die Lehre sich als heilsam erweist.“ Kardinal Marx bekräftigte eine Ergebnissicherung des Prozesses: „Die Offenheit des Prozesses bedeutet nicht, dass auch am Ende alles offen bleibt.“ Vieles sei in Bewegung gekommen, so Kardinal Marx. Dazu gehörten auch die Themen „Frauen in der Kirche“, „Kirchliches Arbeitsrecht“ und „Wiederverheiratete Geschiedene“: „Wir werden alles tun, dass der Gesprächsprozess nicht folgenlos bleibt. Wir sind in eine Bewegung gekommen, diese Bewegung wird mit einer weltweiten Dynamik durch Papst Franziskus unterstützt. Jetzt geht es darum, wie wir die Ergebnisse festhalten und weiter voranschreiten wollen. Deshalb wird es eine Ergebnissicherung geben, die nachprüfbare Folgen hat. Das werden wir im Laufe des Jahres weiterentwickeln.“

Bischof Dr. Franz-Josef Bode hob in seinem Impulsvortrag „Heute Gott bezeugen in persönlicher Martyria“ hervor: „Heute von Gott reden, heute Gott bekannt machen, kann nur persönlich und mit Herzblut geschehen.“ Papst Franziskus mache aus dem „grauen Vorgang“ Glaubensvermittlung oder Glaubensweitergabe eine „lebendige Begegnung unter Menschen, eine neue Kommunikation, die wir Evangelisierung nennen, in einem positiven Sinn Mission, Sendung“. „Die schon fast sprichwörtlich gewordenen Worte des Papstes reißen uns aus einem theologischen, spirituellen und pastoralen Narzissmus heraus und ermutigen uns zu einem Zeugnis in einer Welt, an der man sich die Finger schmutzig machen kann, aber doch das Herz für Gott und die Menschen bewahrt“, so Bischof Bode. Entscheidend sei das personale Glaubenszeugnis, die Sprache, die eigene Bereitschaft aufzubrechen, um selbst Mission zu sein. „Ich bin eine Mission. Wir sind eine Mission. Werden wir dieser Mission durch den Dialog hier und später in demütigem Selbstbewusstsein und nüchterner Leidenschaft neu inne!“

Der Gesprächsprozess wurde 2010 von der Deutschen Bischofskonferenz beschlossen und ist bis zum Jahr 2015 angelegt. Bei den verschiedenen Veranstaltungen wird aus unterschiedlichen Perspektiven der Frage nachgegangen, vor welchen Herausforderungen die Kirche in ihren wesentlichen Selbstvollzügen steht und welcher Bezug dabei zu den richtungsweisenden Aussagen des Zweiten Vatikanischen Konzils besteht. Bei dem Gesprächsforum, das an die vorherigen Veranstaltungen in Mannheim, Hannover und Stuttgart anschließt, geht es um die Betrachtung des kirchlichen Grundvollzuges Martyria.

Hinweis:
Den Rückblick von Kardinal Marx auf den bisherigen Gesprächsprozess und den Impulsvortrag von Bischof Bode finden Sie untenstehend. Zusätzliche Unterlagen zur Veranstaltung sowie Redebeiträge, Teilnehmerliste und Fotos sind im Dossier Gesprächsprozess verfügbar.

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